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Zürich - Schweiz

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AG-Gründung gegen die Business-Fliegerei

 

Die Gemeinden rund um den Flugplatz Dübendorf setzen ihren Oppositionskurs gegen die Verlagerung der Geschäftsfliegerei mit betriebswirtschaftlichen Mitteln fort.

Die Gemeinden Dübendorf, Volketswil und Wangen-Brüttisellen haben eine AG namens Werkflugplatz Dübendorf gegründet, mit dem sie ihr Konzept eines «historischen Flugplatzes mit Werkflügen» umsetzen wollen. Sie wehren sich dagegen, dass die Business-Fliegerei von Kloten nach Dübendorf verlagert wird. Die AG-Gründung ist denn auch direkt gegen die Flugplatz Dübendorf AG gerichtet, die entsprechende Pläne hegt und die 2014 vom Bundesrat den Zuschlag für den künftigen Betrieb erhalten hat.

Die Gründung der AG ist der nächste Schritt, nachdem die Bevölkerung der drei Gemeinden im vergangenen Herbst das Konzept «Historischer Flugplatz mit Werkflügen» an der Urne angenommen hatte. Zwar sieht dieses ebenfalls Flugbewegungen vor, aber deutlich weniger, als bei der Business-Fliegerei zu erwarten wären. Statt mit deren 30 000 wäre mit höchstens 20 000 pro Jahr zu rechnen, und die Betriebszeiten wären auf die Bürozeiten reduziert. Die Gemeinden wollen zu diesem Zweck ein jährliches Betriebsdefizit von bis zu 1,5 Millionen Franken aus Steuergeldern finanzieren.

Jean-Philippe Pinto, CVP-Kantonsrat und Gemeindepräsident von Volketswil, sagt, die Gründung der AG beweise, dass sich das Konzept der Gemeinden umsetzen lasse und dass es gelingen werde, private Investoren einzubinden. Dadurch werde sich das Betriebsdefizit zulasten der öffentlichen Hand reduzieren – in welchem Ausmass, lässt er offen. Die AG wird vorerst nicht operativ tätig werden. Die Gründung sei eine vorsorgliche Massnahme, um private Investoren einzubinden. Die Stadt Dübendorf hält 52 Prozent der Aktien, der grösste private Miteigner ist die Firma Nomad Technics AG mit 24 Prozent. Diese hat sich auf die Wartung von Business-Jets spezialisiert und beschäftigt in Basel 20 Mitarbeiter. Man sei an einem Umzug nach Dübendorf interessiert, sagt der VR-Präsident Heinz Köhli. Mittelfristig könne man hier 200 bis 300 Leute beschäftigen.

Ebenso wie der Urnengang im Herbst ändert die AG-Gründung nichts daran, dass der Bund entscheidet, welche Pläne weiterverfolgt werden. Dieser hält an seinem Vorhaben fest, die Business-Fliegerei zu verlagern. In Kloten bestehen dafür kaum noch Kapazitäten. Es gehe denn auch darum, «ein weiteres Signal nach Bern» zu senden, sagt Pinto.