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Besitzer der Wirtschaft zur Trotte in Binz: “Jetzt mag ich nicht mehr”

Die Kündigung des Pachtverhältnisses zwischen der Wirtin Silvia Schönenberger in der Wirtschaft zur Trotte in Binz und dem Besitzer Oskar Gut, hat nach rund 27 Jahren vor allem bei den Stammkunden viel Staub aufgewirbelt. Binz ist ja ohnehin nicht gerade gesegnet mit Infrastruktur.

Mit der aktuellen Stellungnahme des Besitzers in der Maurmer Post vom 16. Aug 2024 kommt jetzt endlich etwas mehr Licht ins Dunkel.

Den Besitzer der Trotte Oskar Gut störte vor allem, dass Wirtin Silvia Schönenberger gegen das Bauvorhaben Abriss von Schopf und Errichtung von Neubau-Wohnungen war. Das ist der wahre Grund des Zerwürfnisses zwischen den beiden, der schliesslich zur Kündigung führte.

Links Schopf, der laut Bauvorhaben und Baugespann hätte abgerissen werden sollen und rechts die Wirtschaft zur Trotte.

Sehr viele Parkplätze zwischen der Wirtschaft zur Trotte und dem hinteren Schopf wären in diesem Fall weggefallen. Aus baulichen Gründen, wie schwieriger Untergrund und wegen dem fehlenden Wohninteresse an dieser Lage in Binz, scheiterte schliesslich das Projekt. Nicht etwa, weil die Wirtin begreiflicherweise wegen dem Wegfall der Parkplätze, dagegen war.

Stellungnahme des Besitzers

Maurmer Post 16. Aug 2024

Wir haben uns an den Besitzer der Wirtschaft zur Trotte, Oskar Gut, gewandt und ihn gebeten, die Situation aus seiner Sicht zu beschreiben:

«Von verschiedenen Leuten wurde ich teils massiv wegen der Kündigung von Frau Schönenberger angegriffen. Im Jahr 2000 übernahm Frau Schönenberger von meinem Vater die Wirtschaft zur Trotte, nachdem sie schon vier Jahre als Gerantin auf der Trotte gewirkt hatte. Mein Vater verlangte einen hohen Pachtzins, verpflichtete sich aber mittels Zusatzvertrag zur Pflege der Umgebung und zum Schneeräumen.

2006 verstarb mein Vater, und die Trotte wurde an mich übertragen. Ich sah, dass Frau Schönenberger Mühe hatte, diese hohe Miete aufzubringen, und habe ihr entgegenkommenderweise den Pachtzins um 40 Prozent gesenkt. Ohne diesen Schritt hätte sie sicher nicht so viele Jahre auf der Trotte wirten können. Niemand kann mir also vorwerfen, ich hätte nicht zu unserer Dorfbeiz geschaut.

Gemäss meiner Buchhaltung musste ich seit der Übernahme der Beiz im Jahr 2007 schon mehr als 200’000 Franken in die Trotte investieren. Allein der Verzicht auf den Mietzins während der Coronazeit hat mich 31’500 Franken gekostet. Obwohl ich Frau Schönenberger eine massive Mietzinsreduktion gewährte, habe ich bis jetzt die Vergünstigungen meines Vaters weiter übernommen, jetzt mag ich nicht mehr.

Mein Bauvorhaben für meinen Sohn, neben der Trotte, hat Frau Schönenberger vehement bekämpft. Dies, wie auch all ihre Forderungen, haben dazu geführt, dass sich unser Verhältnis sehr abgekühlt hat.

Den alten Vertrag habe ich Frau Schönenberger gekündigt, ihr jedoch einen neuen Vertrag angeboten, wonach sie zukünftig die Umgebungsarbeiten bei diesem tiefen Mietzins selber hätte übernehmen müssen. Sie wollte dies aber nicht akzeptieren!! Damit das ganze Vorgehen mit Kündigung und neuem Vertrag korrekt abläuft, habe ich vorher meinen Treuhänder um Rat gefragt. Dieser befand, dass er Frau Schönenberger zuerst fragen wolle, ob sie im Hinblick auf ihr Alter überhaupt noch an einem neuen Vertrag interessiert sei, was Frau Schönenberger bei seinem Besuch, an den ihn meine Partnerin begleitet hat, bejaht hat.»