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CO2-Emissionen durch SUV steigen stärker als durch Luftfahrt und Schwerindustrie

Spiegel 17.10.2019

Ein SUV verbraucht mehr Sprit als ein vergleichbarer Pkw – wie viel mehr, zeigen nun Zahlen der Internationalen Energieagentur. So haben die Geländewagen einen enormen Anteil am weltweiten CO2-Anstieg.

SUV (Sport Utility Vehicle) liegen im Trend – langfristig könnte das gravierende Folgen für den Planeten haben. Denn die höheren und schwereren Fahrzeuge verbrauchen deutlich mehr Sprit und stoßen mehr CO2 aus als ein vergleichbarer Pkw. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) stiegen die CO2-Emissionen der weltweiten SUV-Flotte seit 2010 um 0,55 Gigatonnen auf rund 0,7 Gigatonnen. Damit leisteten die Pseudogeländewagen den zweitgrößten Beitrag zum Anstieg der weltweiten CO2-Emissionen seit 2010, nur der Ausstoß des Energiesektors stieg in diesem Zeitraum noch stärker an.

Das liegt am Erfolg der SUV, sie verkaufen sich besser als alle anderen Autos. Ihr Anteil an den verkauften Autos steigt seit 2010 stetig an, von 17 Prozent auf stolze 39 Prozent im Jahr 2018. In den USA war im vergangenen Jahr sogar jedes zweite verkaufte Auto ein SUV. Weltweit gibt es der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge mittlerweile 200 Millionen SUV, 2010 waren es noch 35 Millionen.

Damit stiegen die Emissionen der SUV stärker als die der Schwerindustrie, aber auch die der Luftfahrt und des Schiffsverkehrs. Dabei wurden sämtliche Wirtschaftsbereiche, die Energie verbrauchen, mit einbezogen, durch Landnutzung freigesetztes CO2 ist jedoch nicht Teil dieser Berechnungen. Besonders gravierend ist der Anstieg der CO2-Emissionen jedoch im Vergleich mit den übrigen Verbrenner-Pkw. Deren Anzahl stieg von 2010 bis 2018 nach IEA-Angaben zwar von 822 Millionen auf 952 Millionen, durch effizientere Motoren sparten sie seit 2010 jedoch zwei Millionen Barrel Öl ein – jeden Tag.

SUV könnten 150 Millionen E-Autos wirkungslos machen

Diesen Effizienzgewinn verpulverten den IEA-Daten zufolge jedoch die neuen SUV, denn sie waren demnach für den gesamten, um 3,3 Millionen Barrel am Tag gestiegenen Ölbedarf von Autos in den Jahren 2010 bis 2018 verantwortlich, während die Verbräuche aller anderen Fahrzeugtypen im gleichen Zeitraum sanken.

Der IEA zufolge liegt der Energieverbrauch eines SUV rund 25 Prozent über dem eines mittelgroßen Pkw, was sie auch langfristig zum Hindernis bei der Reduktion der CO2-Emissionen machen könnte. Denn falls der Trend zum Pseudogeländewagen so weitergehe, würde er nach IEA-Angaben nicht nur den globalen Ölbedarf bis 2040 um rund zwei Millionen Barrel am Tag steigern – er würde auch die CO2-Einsparungen durch rund 150 Millionen Elektroautos wirkungslos machen.

Kommentar

Wichtig wegen dem starken Trend bei den SUV’s ist, sie möglichst schnell nur noch mit Elektro-Antrieb auszuliefern. Die Autoindustrie und die Gesetzgebung sind dabei besonders gefordert. Erstere passt sich in der Regel schnell den neuen Rahmenbedingungen an.

Auch bei der Luftfahrt mit 3 % Passagierwachstum pro Jahr geht es darum, den Trend des zunehmenden CO2-Ausstosses möglichst schnell zu stoppen. Der Zeitbedarf dafür ist jedoch bedeutend grösser, als etwa bei der Umstellung auf Elektroautos.