Südanflug NEIN!

Zürich - Schweiz

Südstarts geradeaus
Keine Südstarts geradeaus

Die Swiss brachte die Brasilien-Mutation nach England

Blick 02.03.2021 – Briten suchen betroffene Passagiere

Von sechs Covid-Fällen in Grossbritannien mit der Manaus-Mutation wurde mindestens einer von einem Swiss-Passagier aus Sao Paulo via Zürich eingeflogen. Die Briten wollen nun alle Passagiere ausfindig machen. Das BAG verweist auf die Quarantäne-Pflicht.

Die ersten sechs Fälle mit der hochübertragbaren Brasilien-Mutation von Covid19 P.1 haben die Briten alarmiert. Mindestens ein Fall, der im südlichen Gloucestershire gefunden wurde, gelangte über den Swiss-Flug LX92/93 von Sao Paulo über Zürich nach London Heathrow ins Land. Die britische Gesundheitsbehörde will nun alle Passagiere, die über diese Route am 10. Februar in London ankamen, kontaktieren, um sie und ihre Haushalte zu testen, wie Reuters am Sonntag meldete.

Wurde die Swiss durch die Briten oder das Bundesamt für Gesundheit (BAG) über den Fall informiert? Grundsätzlich sei das eine Angelegenheit des Bundes und des Contact Tracing, sagt Swiss-Sprecherin Karin Müller. Die Swiss stelle den Behörden auf Anfrage die Kontaktdaten der Fluggäste eines bestimmten Fluges zur Verfügung. «In diesem Fall wurde Swiss von den entsprechenden Behörden in der Schweiz und Grossbritannien kontaktiert», bestätigt Müller. Darauf seien die entsprechenden Prozesse zur Übermittlung der notwendigen Daten angewendet worden.

Quarantäne-Pflicht für Brasilien-Einreisende

Informationen über Testresultate könne die Swiss keine machen. Auch das zuständige Bundesamt will keine Details zum Flug LX92/93 bekanntgeben. «Brasilien galt am 9. Februar 2021 als Gebiet mit erhöhtem Risiko», sagt BAG-Sprecherin Simone Buchmann. Passagiere, die an diesem Tag mit dem Swiss-Flug LX93 aus Brasilien in die Schweiz eingereist seien, hätten sich obligatorisch für zehn Tage in eine (Einreise-)Quarantäne begeben und sich innerhalb von zwei Tagen nach Einreise beim Wohnkanton melden müssen. Für das Contact-Tracing seien die Kantone zuständig.

Während die Briten zusätzlich zur Quarantäne-Pflicht minutiös versuchen, die Passagiere zu finden, wusste zumindest das Contact Tracing des Kantons Zürich offenbar nichts von dem folgenreichen Flug. «Wir wurden nicht kontaktiert», sagt Beat Lauper, Sprecher der Zürcher Gesundheitsdirektion.

Swiss testet bei Verdacht

Was die Besatzung des Swiss-Fluges betrifft, sagt Swiss-Sprecherin Müller: «Im Sinne des Persönlichkeitsschutzes können wir hierzu keine konkreten Angaben machen.» Das Flugpersonal werde aber grundsätzlich gemäss internen Prozessen bei Verdachts- oder bestätigten Fällen getestet.

In der Region Gloucestershire werden derweil mehr Tests durchgeführt, um eine allfällige Ausbreitung der Manaus-Mutation zu verhindern. Die Briten nehmen es mit neuen Brasilien-Mutationen genau, weil die bisherigen Impfungen weniger davor schützen. Zudem sollen sich mit der Brasilien-Mutation auch Menschen angesteckt haben, die bereits zuvor an Covid19 erkrankten.

In der Schweiz wurde die erste Brasilien-Mutation am 9. Februar bekannt gegeben. Offenbar hat das Contact-Tracing des Aargau bereits versagt: Bei Kontakt-Personen eines Swiss-Piloten auf einem Flug aus Brasilien, der positiv mit der brasilianischen Variante getestet wurde.