Mark Zuckerbergs Ankündigung, Faktenchecker von Facebook und Instagram in den USA zu entfernen, hat eine wichtige Debatte neu entfacht: Sind professionelle Faktenchecker in sozialen Medien notwendig oder schädlich für die öffentliche Diskussion?
Die Idee hinter Faktenchecking erscheint zunächst überzeugend. In einer digitalen Welt, in der sich Falschinformationen rasant verbreiten können, sollen unabhängige Prüfer Fakten von Fiktion trennen. Bei klar überprüfbaren Aussagen – etwa zu wissenschaftlichen Daten oder statistischen Fakten – können Faktenchecker tatsächlich wertvolle Aufklärung leisten.
Probleme und Grenzen der Faktenchecker
Gerichtsurteile belegen, dass Faktenchecker regelmäßig über ihr eigentliches Mandat hinausgehen. Statt sich auf Tatsachen zu konzentrieren, bewerten sie häufig Meinungen und Interpretationen. Ihre Warnhinweise können dabei die Reichweite von Beiträgen drastisch einschränken – auch wenn ihre Kritik selbst fragwürdig ist.
Kommunikationswissenschaftliche Studien offenbaren ein grundsätzliches Dilemma: Bei unpolitischen Themen funktionieren Faktenchecks gut. Geht es jedoch um politische Kontroversen, wo Werte und Interpretationen eine zentrale Rolle spielen, versagen sie oft.
Menschen, deren Überzeugungen durch Faktenchecks in Frage gestellt werden, ändern selten ihre Meinung. Stattdessen verlieren sie das Vertrauen in die Medien insgesamt.
Zu viel Macht ohne Kontrolle
Besonders problematisch ist die Machtposition der Faktenchecker. Ihre Einschätzungen führen auf Plattformen wie Facebook automatisch zu Einschränkungen, ohne dass eine unabhängige Überprüfung stattfindet. Wenn diese Prüfer zudem von staatlichen Mitteln oder großen Medienunternehmen abhängig sind, stellt sich die Frage ihrer Neutralität.
Zurück zum bewährten Journalismus
Die Lösung könnte in einer Rückbesinnung liegen: Die wichtige Aufgabe der Faktenprüfung sollte wieder stärker dem klassischen, investigativen Journalismus zufallen. Mit seiner etablierten Tradition der Recherche und ausgewogenen Berichterstattung bietet er einen bewährten Rahmen für die Überprüfung von Tatsachenbehauptungen – ohne den problematischen Anspruch einer “absoluten Wahrheit”, der viele heutige Faktenchecks prägt.