Die beantragte Gebührenerhöhung hat keinen Einfluss auf die nächtlichen Verspätungen und ist eine reine Alibiübung. Für den Flughafen Zürich sind die Südstarts geradeaus aufgrund der Kapazitätssteigerung besonders interessant und würden die Lärmbelastung für die Bewohner im Süden massiv erhöhen.
Die Gebührenerhöhung führt zu höheren Ticketpreisen und hat weder auf das Passagierverhalten, noch auf die bessere Einhaltung der Nachtruhe einen Einfluss.
Auch nach einer Gebührenerhöhung fehlt für die Airlines weiterhin der finanzielle Anreiz, besonders auf gut frequentierten Langstrecken, die Pünktlichkeit zu verbessern und damit die Nachtruhe besser einzuhalten.
Die erhöhten Lärmgebühren werden einfach in die Tickets eingepreist und damit auf die Passagiere abgewälzt. Auf das Fliegen wird deshalb sicher nicht verzichtet, wie die bisherigen Erfahrungen aus der Nach-Covid-Zeit zeigen.
Der Flughafen Zürich suggeriert dem Osten durch eine Gebührenerhöhung ein verstärktes Engagement für die Nachtruhe. Gleichzeitig drängt er beim Bund vehement auf die Einführung neuer Südstarts geradeaus – ausgerechnet über dem am dichtesten besiedelten Gebiet im Süden Zürichs.
Dies steht in direktem Widerspruch zu echtem Lärmschutz.
Die Südstarts geradeaus dienen in erster Linie der Kapazitätssteigerung – dem eigentlichen Ziel des Flughafens. Die damit verbundene massive Belästigung durch Fluglärm übersteigt die bisherige durch Südanflüge deutlich. Die Bewohner im Süden werden diese Verschlechterung stark zu spüren bekommen.