Die Deponie «Neuweid» in der Gemeinde Maur im Kanton Zürich ist ein geplanter Deponiestandort, der in den letzten Monaten für erhebliche Diskussionen gesorgt hat. Der Gemeinderat Maur hat am 7. März 2025 seine offizielle Stellungnahme gegen die geplanten Deponiestandorte abgegeben.
Hintergrund zur Deponie Neuweid
Die Zürcher Baudirektion hat im Rahmen der «Gesamtschau Deponien» die «Neuweid» als einen von 23 neuen potenziellen Deponiestandorten im Kanton Zürich ausgewiesen. Auf einer Fläche von etwa 8 Hektaren ist ein Deponievolumen von 600’000 Kubikmetern geplant. Die Deponie soll vor allem für schwach belasteten Aushub und Baustellenabfälle (z. B. Isolationen) vom Typ B (Inertstoffdeponie) genutzt werden, könnte aber auch für Typ C und D geeignet sein.
Die «Neuweid» liegt in der Nähe der Forch, am südöstlichen Dorfausgang von Maur. Die Zufahrt ist über die Regionalstraße Aeschstrasse geplant, was eine Ortsdurchfahrt erforderlich machen würde.
Besonders betroffen ist der Landwirt Hanspeter Nef, der seit 1988 einen Milchbetrieb mit etwa 50 Kühen auf 60’000 Quadratmetern Land betreibt. Sechs Hektaren seines Landes würden durch die Deponie beansprucht, was seine Existenz bedroht. Auch Anwohner und lokale Geschäfte, wie das Zweiradcenter von Ruedi Boller, befürchten Verkehrsbelastungen und wirtschaftliche Einbußen.
Neuigkeiten (Stand März 2025)
Die Teilrevision des Richtplans war bis Mitte Februar 2025 öffentlich ausgelegt (Frist: 14. Februar 2025, laut Berichten aus Zollikon). In dieser Phase konnten Gemeinden, Bürger und Organisationen Einwendungen einreichen. In Maur hat sich der Gemeinderat Anfang März 2025 eingehend mit dem Thema befasst, eine offizielle Stellungnahme steht jedoch noch aus.
Laut der Baudirektion wird die «Neuweid» gegenüber anderen Standorten wie Brunnenwisen (Zollikon) priorisiert, da sie bereits deponiertes Material enthält, das saniert und neu aufgefüllt werden könnte. Die endgültige Entscheidung liegt beim Kantonsrat, der über die Festsetzung der Standorte entscheidet.
Bauern wie Hanspeter Nef und sein Sohn Marco fühlen sich vom Gemeinderat teilweise im Stich gelassen, da direkte Gespräche mit ihnen ausblieben. Der Dorfverein Ringwil (in Hinwil) und andere Initiativen zeigen, dass der Widerstand gegen Deponiepläne kantonsweit wächst, oft wegen Verkehrsbelastung und Landverlust.
Im Mai und Juni 2024 organisierte die Baudirektion öffentliche Besichtigungen bestehender Deponien, um die Bevölkerung zu informieren. Ob dies die Stimmung in Maur beruhigt hat, ist unklar.
Aktueller Stand (8. März 2025)
Bis heute, 08. März 2025, ist die Deponie «Neuweid» noch nicht final genehmigt. Die Teilrevision des kantonalen Richtplans war bis zum 14. Februar 2025 öffentlich aufgelegt, und in dieser Phase konnten Gemeinden, Bürger und Organisationen Einwendungen einreichen.
Eine bedeutende Entwicklung ereignete sich gestern, am 7. März 2025, als der Gemeinderat von Maur seine offizielle Stellungnahme gegen die Deponiestandorte «Neuweid» in Maur und den Ersatzstandort Brunnenwisen in Zollikon veröffentlichte (Quelle: maur.ch, News vom 7. März 2025). Damit positioniert sich die Gemeinde klar gegen die Pläne der Baudirektion. Die eingereichten Einwendungen, einschließlich dieser Stellungnahme, werden derzeit vom Kanton ausgewertet.
Der Kantonsrat wird voraussichtlich in den kommenden Monaten über die Festsetzung der Standorte entscheiden.
Die Spannung in Maur bleibt hoch, da die Pläne nicht nur die Landwirtschaft (z. B. den Betrieb von Hanspeter Nef), sondern auch die Lebensqualität und den Verkehr in der Gemeinde betreffen. Der Widerstand des Gemeinderats könnte das Gewicht der lokalen Argumente verstärken, etwa hinsichtlich Verkehrsbelastung durch die geplante Zufahrt über die Aeschstrasse und dem Verlust von Fruchtfolgeflächen. Sollte die «Neuweid» aufgrund dieses Widerstands scheitern oder irgendwann voll sein, bleibt unklar, wie der Kanton mit dem priorisierten Standort und dem nun ebenfalls abgelehnten Ersatzstandort in Zollikon verfährt.