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Google führt KI-Modus mit erweiterten Reasoning-Fähigkeiten ein

Google erweitert seine Suchfunktionen um einen neuen “KI-Modus”, der Nutzern ermöglicht, direkt mit der Suchmaschine zu interagieren, als wäre diese ein Chatbot.

Diese Entwicklung erfolgt parallel zu den bereits kontrovers diskutierten “KI-Übersichten”, die seit März auch in Deutschland verfügbar sind.

Neue Funktionen und Technologie

Der auf Googles Entwicklerkonferenz vorgestellte AI Mode wird zunächst ausschließlich in den USA getestet. Die Kernfunktion basiert auf sogenannten Reasoning-Fähigkeiten, die es ermöglichen sollen, komplexere Fragen direkt in der Suche zu beantworten. Google kombiniert dabei Inhalte aus dem Web mit seinem eigenen Knowledge Graph – einer umfangreichen Wissensdatenbank, die das Unternehmen über Jahre aufgebaut hat.

Diese technologische Weiterentwicklung stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer konversationellen Suchererfahrung dar, bei der Nutzer nicht mehr nur Stichwörter eingeben, sondern komplexe Fragen in natürlicher Sprache stellen können.

Regulatorische Herausforderungen in Europa

Die EU-Kommission hat bereits Untersuchungen zu Googles KI-Übersichten eingeleitet. Im Fokus stehen dabei mehrere rechtliche Aspekte: Die Vereinbarkeit der automatisch generierten Texte mit EU-Urheberrechtsvorschriften, die Einhaltung der verschärften Wettbewerbsvorgaben nach dem Digital Markets Act (DMA) für sogenannte “Torwächter” sowie die Plattform-Auflagen nach dem Digital Services Act (DSA).

Diese regulatorischen Prüfungen zeigen die wachsende Aufmerksamkeit europäischer Behörden für die Marktmacht und den Einfluss großer Technologiekonzerne auf die Informationslandschaft.

Kontroverse um Herausgeber-Kontrolle

Besonders brisant sind geleakte interne Dokumente, die Googles Entscheidungsprozess bezüglich Opt-out-Möglichkeiten für Verlage offenlegen. Laut Bloomberg-Berichten wog das Unternehmen verschiedene Optionen ab, wie Herausgeber sich von AI Overviews abmelden könnten.

Google entschied sich letztendlich gegen alle vorgeschlagenen Ansätze. Besonders eine “explizite Trennung zwischen den eigenen KI-Tools und dem Rest der Suche” wurde als “harte rote Linie” bezeichnet und nicht weiter verfolgt. Diese Entscheidung dürfte die bereits angespannten Beziehungen zu Verlagen und Content-Erstellern weiter belasten.

Ausblick

Die Einführung des KI-Modus markiert einen weiteren Meilenstein in Googles Transformation von einer traditionellen Suchmaschine zu einer KI-gestützten Antwortplattform. Während die technologischen Möglichkeiten beeindruckend sind, bleiben regulatorische Fragen und die Sorgen der Verlagsbranche zentrale Herausforderungen für die weitere Entwicklung.