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Zürich - Schweiz

Südstarts geradeaus
Keine Südstarts geradeaus

Konkurrenz zu Verein Maurmer Zeitung bringt sich in Position

In der Debatte um die Zukunft der «Maurmer Post» zeichnet sich ein neuer Akteur ab: Barbara Tudor positioniert sich mit ihrem Verlag als Alternative zum Verein Maurmer Zeitung. Nach dem umstrittenen Entscheid des Gemeinderats, die «Maurmer Post» in ein reines Verlautbarungsblatt umzuwandeln, werden die Karten neu gemischt.

Tudor, die einen kritischen Kommentar zur aktuellen Situation veröffentlichte, macht deutlich, dass der Verein Maurmer Zeitung ihrer Meinung nach nicht der richtige Partner für eine zukünftige Dorfzeitung sei. “So ehrenwert die Absichten des Vereins Maurmer Zeitung auch sein mögen, er kann nicht der künftige Herausgeber der «Maurmer Post» sein”, schreibt sie. Als Hauptgrund nennt sie die verhärteten Fronten und das fehlende Vertrauen zwischen dem Verein und den Gemeindebehörden – beides sei jedoch für einen erfolgreichen Neustart unerlässlich.

Was Tudor nicht explizit erwähnt, aber zwischen den Zeilen deutlich wird: Sie sieht eine Chance für ihren eigenen Verlag, die Lücke zu füllen. Mit ihrer Erfahrung im Verlagswesen und dem deutlichen Bekenntnis zu einem Neuanfang versucht sie, sich als neutraler Dritter zu positionieren, der die verschiedenen Interessen unter einen Hut bringen könnte.

Der Gemeinderat steht derweil vor einem Dilemma: Einerseits will er die Kontrolle über die Kommunikation behalten, andererseits ignoriert er mit seinem Entscheid den deutlichen Wunsch der Maurmer Bevölkerung nach einer unabhängigen Dorfzeitung. Tudors Argumentation, dass ein neues Produkt mit neuem Namen geschaffen werden müsste, wenn die «Maurmer Post» in ihrer bisherigen Form nicht mehr existieren soll, setzt den Gemeinderat unter Druck.

Besonders brisant ist Tudors Hinweis auf die Finanzierung: “Nicht der Gemeinderat finanziert die «Maurmer Post», es sind die Maurmer Steuerzahlenden.” Damit stellt sie die Legitimität des Gemeinderatsentscheids subtil in Frage und positioniert sich als Anwältin der Steuerzahler.

Die Bevölkerung von Maur steht nun vor der Frage, welches Modell sie bevorzugt: Das vom Gemeinderat vorgeschlagene Verlautbarungsblatt ohne Diskurs, die vom Verein Maurmer Zeitung angestrebte Fortführung der bisherigen «Maurmer Post» mit den ehemaligen Redaktoren, oder eine komplett neue Lösung, wie sie Tudor andeutet.

Tudor plädiert für einen inklusiven Ansatz: “Für eine neue Dorfzeitung, die weiterhin mit Steuergeldern finanziert werden soll, braucht es eine neue Denkweise, bei der Vertreter aller Anspruchsgruppen und unterschiedlichen Alters an einem Tisch sitzen und ihre Bedürfnisse einbringen können.”

Ob sich Tudor mit ihrem Verlag durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Im Kampf um die Zukunft der lokalen Berichterstattung in Maur ist ein neuer Player auf dem Feld, der mit klaren Vorstellungen und geschickter Positionierung versucht, den Fisch an Land zu ziehen.

Quelle

uster24.ch 01.03.2025 – «Maurmer Post» neu denken