Fazit aus Studie der Fachhochschule Graubünden
Eine Studie der Fachhochschule Graubünden im Rahmen des Schweizerischen Nationalfonds zeigt, dass sich der lokale Journalismus und die Gemeindekommunikation in der Schweiz stark wandeln, aber weiterhin unverzichtbar sind.
Der Lokaljournalismus durchläuft einen deutlichen Digitalisierungsprozess.
Während früher Printmedien dominierten, gewinnen Online-Angebote zunehmend an Bedeutung. Dabei bleiben Textbeiträge zwar das Fundament der lokalen Berichterstattung, doch setzen immer mehr Medienanbieter auf visuelle Elemente und neue Formate wie Video-Content. Auch die Präsenz auf Social Media-Plattformen wird wichtiger, um besonders jüngere Zielgruppen zu erreichen.
Inhalt der Lokalmedien und Herausforderungen
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Lokalmedien liegen vor allem in den Bereichen Politik, Gesellschaft und Kultur. Besonders wertvoll sind dabei die lokale Vernetzung und persönliche Kontakte für die Themenfindung. Die größten Herausforderungen für Lokalredaktionen sind die Finanzierung ihrer Angebote und die Gewinnung qualifizierter, lokal verankerter Mitarbeiter.
Auf Gemeindeebene zeigt sich, dass die Kommunikation mit der Bevölkerung einen hohen Stellenwert hat. Die Gemeinden haben ihre Kommunikationsaufwendungen in den letzten Jahren erhöht und viele haben spezifische Kommunikationskonzepte entwickelt. Die Gemeinde-Webseite hat sich dabei zum wichtigsten Kommunikationsinstrument entwickelt, ergänzt durch eigene Gemeindezeitungen.
Die Studie macht deutlich, dass Lokalmedien und Gemeinden in einer wichtigen Wechselbeziehung stehen: Die Lokalmedien sind auf Informationen der Gemeinden angewiesen, während die Gemeinden die Lokalmedien als wichtigen Kanal zur Bevölkerung nutzen. Diese gegenseitige Abhängigkeit unterstreicht die bleibende Bedeutung beider Akteure für eine funktionierende lokale Demokratie.
Trotz der Herausforderungen durch die digitale Transformation zeigt die Untersuchung, dass sowohl Lokaljournalismus als auch Gemeindekommunikation ihre wichtige Rolle als Informationsvermittler und Bindeglied zwischen Verwaltung und Bevölkerung weiterhin erfüllen.
Die Anpassung an neue digitale Möglichkeiten bei gleichzeitiger Bewahrung klassischer Stärken wie lokaler Verankerung und persönlicher Netzwerke wird dabei der Schlüssel zum künftigen Erfolg sein.