Südanflug NEIN!

Zürich - Schweiz

Südstarts geradeaus
Keine Südstarts geradeaus

Lufthansa-Konzern profitiert von Kloten und zockt Schweizer Kunden ab

StgFl 14.08.2019

Die Rückkehr des Flughafens Zürich zu einem echten Landesflughafen der Schweiz, wie er vor achtzig Jahren geplant wurde, ist aus ökologischen, gesundheitlichen und sozialen Gründen dringend notwendig. Dies fordert die Zürcher Stiftung gegen Fluglärm.

Swiss-Chef Thomas Klühr hat mehrfach ausgesagt, dass nur noch fünf Langstrecken-Destinationen ab Zürich rentabel betrieben werden könnten, wenn man nur auf Schweizer Fluggäste und deren Bedürfnisse setzen würde. Dies bedeutet, dass alle anderen Direktverbindungen ab Zürich auf Umsteigepassagiere aus dem Ausland angewiesen sind.

„Die Deutsche Lufthansa nutzt Zürich als zusätzlichen HUB und zockt gleichzeitig die Schweizer bei den Flugpreisen ab. Schweizer bezahlen fast 50% mehr für ihre Flüge mit der Lufthansa-Tochter Swiss, während die Lufthansa für Flüge an dieselbe Destination ab Deutschland via Zürich deutlich billiger anbietet. Transferpassagiere in Zürich bringen der Schweiz keinen volkswirtschaftlichen Nutzen, belasten aber die Anwohner und die Umwelt übermässig“, so Stiftungspräsident Spörri. Eine Reduktion des heutigen Angebots für Umsteiger und Ferienflieger ab Zürich ist unbedingt notwendig, um den Interessen von 300’000 Menschen zu entsprechen, die schon heute unter den extremen Expansionsgelüsten des deutschen Lufthansa-Konzerns und des Zürcher Flughafens leiden.

Profiteure des Angebots an Langstreckenflügen ab Zürich sind insbesondere die  Flugpassagiere aus Baden-Württemberg. Das Land Baden-Württemberg, das grösser und bevölkerungsreicher ist als die Schweiz, verfügt über keinen eigenen internationalen Flughafen. Es hat auch nicht die Absicht, den bestehenden Flughafen in Stuttgart auszubauen und die damit verbundenen Lasten selbst zu tragen – weil Zürich zur Verfügung steht. Nicht thematisiert wurde auch die Tatsache, dass die Gäste aus dem süddeutschen Raum für die Fahrt auf den Autobahnen 50 und 51 nach Zürich-Kloten keine Vignette benötigen.

Die von der Swiss in Aussicht gestellte Einstellung der Flugverbindung zwischen Zürich und Agno im Tessin zeigt entlarvend auf, dass der Deutsche Lufthansa-Konzern nicht die Interessen der Schweiz und ihrer Bevölkerung im Fokus hat, sondern nur seine eigene Erfolgsrechnung. Die Swiss ist zum Goldesel der Lufthansa geworden, weil sie dem unter der Billigkonkurrenz leidenden deutschen Luftfahrtkonzern die höchsten Gewinne einbringt. Die Arbeitnehmenden in der Schweiz sind dem Konzern egal. Bekanntlich ist die Swiss neulich dazu übergegangen, auch Crews und Mahlzeiten aus Deutschland nach Zürich zu fliegen und auf Swiss-Flügen einzusetzen. Solches Gebaren steht in krassem Widerspruch zu den Interessen der schweizerischen Wirtschaft und Bevölkerung. Anzumerken ist, dass die Stiftung Kurzstreckenflügen aus umwelttechnischen Überlegungen generell kritisch gegenübersteht.

Die Stiftung gegen Fluglärm verlangt vom Flughafen und der Swiss vorbehaltslose Offenlegung der Anzahl der Lokal- und Transferpassagiere pro Flug und Destination  und eine Angabe über die Herkunft und Zieldestination der transportierten Fracht. Aufgrund dieser Ergebnisse muss von den Entscheidungsträgern im Bund und im Kanton über Art und Weise der Tragung von Umwelt-, Gesundheits- und Soziallasten entschieden werden. „Es ist auf keinen Fall angebracht, die Zahl der Destinationen ohne transparenten Bedarfsnachweis zu erweitern. Auch sind die jetzigen zeitlichen Schranken im Zürcher Flugplan genau einzuhalten“, betont Adolf Spörri. Bisher bedient man sich seitens des Flughafens Zürich jeder denkbaren Ausrede, um die institutionalisierten fast täglichen Überschreitung der nächtlichen Betriebszeit im Nachhinein zu begründen. Diese Praxis muss, so die Stiftung gegen Fluglärm, ein Ende finden.

Weitere Auskünfte:

Stiftung gegen Fluglärm                          

Klaus J. Stöhlker
Pressesprecher
klaus.stoehlker@stoehlker.ch