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Zürich - Schweiz

Südstarts geradeaus
Keine Südstarts geradeaus

Luftwaffe führt Testflüge am Flughafen Zürich durch

TA 04.03.2021 – F/A-18 am Flughafen Zürich

In den kommenden Tagen werden am Flughafen Zürich mehrere F/A-18 im Einsatz sein.

Die nächsten Tage wird es um den Flughafen ziemlich laut und spektakulär werden: Weil die Schweizerische Luftwaffe ein neues Anflugverfahren plant, wird sie mehrere Testflüge mit F/A-18-Kampfjets durchführen. Die Anflüge finden am 4., 5. sowie am 9. März um jeweils 9.30 bis 10.30 Uhr statt.

In diesen Zeitfenstern werden pro Tag bis zu vier Testanflüge stattfinden. Bei diesem Manöver fliegen zwei F/A-18 Jets im Abstand von drei Minuten die Pisten 14, 16 und bei Bedarf auch die Piste 28 an. Vollständig landen werden die Kampfflieger in dieser Testphase jedoch nicht. Stattdessen werden sie ein Übungsprogramm durchführen, bei dem sie sich der Piste annähern und kurz vor der Landung erneut durchstarten.

Notlandungen am Flughafen Zürich

«In der Luftfahrt gilt der Grundsatz, dass ein Flugzeug in der Lage sein muss, neben dem geplanten Landeort auch jederzeit einen Ausweichplatz erreichen zu können», erklärt Armeesprecherin Delphine Allemand. Das Gleiche gelte auch bei Flügen der F/A-18 im Luftpolizeidienst. Diese können seit dem 31. Dezember 2020 rund um die Uhr stattfinden. Die Einsätze beginnen in der Regel beim Militärflugplatz in Payerne VD, anschliessend kehren die Kampfjets wieder an ihren Startpunkt zurück. «Sollte die geplante Landung in Payerne nach Abschluss des Einsatzes nicht möglich sein, würden die F/A-18 eine Ausweichlandung auf dem Flughafen Zürich oder einem geeigneten ausländischen Militärflugplatz machen», erklärt Allemand. Diese Ausweichlandungen können verschiedene Gründe haben wie meteorologische oder technische Zwischenfälle. «In der Realität kommen solche Ausweichlandungen aber höchst selten vor.»

Auf den normalen Flughafenbetrieb werden die Testflüge keinen Einfluss haben, wie die Medienstelle der Flughafen Zürich AG bestätigt. Für solche Fälle habe die Armee eigens zugewiesene Slots, die sich nicht mit dem herkömmlichen Flugverkehr schneiden würden. Derzeit sei dies aufgrund des reduzierten Flughafenbetriebs sowieso kein Problem.

Neues Verfahren

«Das neue Anflugverfahren besteht darin, dass die Flugzeuge durch die militärische Flugsicherung der Einsatzzentrale Luftverteidigung direkt auf das Instrumentenlandesystem des Flughafens Zürich geführt werden», erklärt die Armeesprecherin weiter. Bisher sei dies durch die zivile Flugsicherung erfolgt, Skyguide ist weiterhin involviert. Der eigentliche Anflug wird dann durch den Kontrollturm des Flughafens überwacht.

Weil dieses Verfahren erst am 1. Februar eingeführt wurde, überprüft die Luftwaffe nun mehrere Anflüge auf verschiedenen Pistenrichtungen. «Zukünftig würde dieses Verfahren mehrheitlich in den Nachtstunden genutzt», sagt Allemand. Die Testphase finde aber aus Lärmgründen nun tagsüber statt. Obwohl die Testflüge mit reduzierter Leistung stattfänden, sei kurzfristig mit erhöhtem Fluglärm zu rechnen.