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«Maurmer Post Kommission»: Neuer Wein in alten Schläuchen?

Nach dem Debakel um die «Maurmer Post» wird die ausgesetzte Kommission neu besetzt. Doch bleiben Zweifel an echten Veränderungen.

Vor einem Jahr erschien in der Dorfzeitung ein Bericht zu einem Mordfall, bei dem eine Verwandte des Opfers schwere Vorwürfe gegen eine Gemeindebehörde erhob. Der Artikel führte zum Eklat: Der befristete Chefredaktor wurde nicht verlängert, der zweite Redaktor kurz vor seiner Pensionierung entlassen. Laut Gemeinderat hatten sie journalistische Grundregeln missachtet, da die beschuldigte Behörde keine Gelegenheit zur Stellungnahme in derselben Ausgabe erhielt.

Die Redaktoren verteidigten sich damit, dass die Behörde nicht erreichbar gewesen sei und die Kommission dem Druck zugestimmt habe. Es formierte sich Widerstand in der Bevölkerung, ein Verein gründete kurzzeitig eine alternative Zeitung. Die Kommission wurde stillgelegt, der Gemeinderat übernahm die Verantwortung und erklärte die «Maurmer Post» zur reinen Gemeindepublikation “mit Forumscharakter”.

Nun soll für den Rest der Amtszeit 2022–2026 eine neue fünfköpfige Kommission als “Bindeglied zwischen Bevölkerung und Redaktion” gewählt werden. Sie soll für die Einhaltung “bestehender Vorgaben” sorgen und ist für die Rekrutierung der Redaktion zuständig.

Kritisch bleibt, dass der Gemeinderat nicht erklärt, wie das Pflichtenheft aussehen soll. Der Verweis auf “bestehende Vorgaben” deutet darauf hin, dass sich wenig ändern wird.

Fraglich ist auch, warum es überhaupt eine Kommission braucht, wenn die Zeitung zum reinen Mitteilungsblatt der Gemeinde wird. Für einen echten Neuanfang bräuchte es neben “Flair für Kommunikation” vor allem Teamgeist, Empathie und den Willen für einen Neustart – auch vom Gemeinderat. Denn die «Maurmer Post» gehört den Steuerzahlern. Als bloßes Verlautbarungsblatt würde sie kaum noch ein Budget von einer Viertelmillion Franken rechtfertigen.

Quelle

uster24.ch 15.03.2025