Die geplante Reform EFAS (Einheitliche Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen) im schweizerischen Gesundheitswesen führt laut Schweizerischem Gewerkschaftsbund (SGB) zu einer erheblichen Verschlechterung für die Versicherten, die PatientInnen und das Gesundheitspersonal. Er empfiehlt deshalb bei der Abstimmung am 24. November 2024 ein Nein zu EFAS.
SGB 11. Okt 2024 – Wenn nicht drin ist, was drauf steht: Nein zu EFAS am 24. November 2024
Hauptkritikpunkte an EFAS
- Unsoziale Finanzierung: EFAS hält an der Finanzierung über Kopfprämien fest, statt auf ein gerechteres System mit einkommensabhängigen Steuern umzustellen. Vorschläge zur Erhöhung des Kantonsanteils zugunsten der Prämienzahler wurden abgelehnt.
- Steigende Prämienbelastung: Der Bundesrat prognostiziert einen Prämienanstieg von 42% bis 2030. Diese Schätzung ist zu optimistisch, weil die entsprechende Studie noch vor den massiven Prämiensprüngen der letzten drei Jahre verfasst wurde.
- Aufhebung des Prämiendeckels für Langzeitpflege: Der Prämiendeckel für Langzeitpflege soll ersatzlos aus dem Gesetz gestrichen werden. Das bedeutet durchschnittlich 600 Franken mehr Prämienbeteiligung für einen Aufenthalt im Pflegeheim – pro Monat!
- Streichung der maximalen Kostenbeteiligung: Die Obergrenze für die Patientenkostenbeteiligung in Heimen und bei häuslicher Pflege soll entfallen, obwohl die Schweiz bereits die höchste Kostenbeteiligung in Europa hat.
- Erhöhung der Franchisen: Parallel zu EFAS wurde entschieden, die Franchisen weiter anzuheben.
- Vertragsfreiheit für Krankenkassen: Die Kassen sollen künftig frei wählen können, welche Leistungserbringer sie bezahlen. Dies wird in Kombination mit EFAS als besonders problematisch angesehen, da die Kassen dann auch über die Verteilung der Steuergelder entscheiden würden.
- Steuerung des Behandlungspfades: Laut einer Bundesstudie würden die Kassen den Behandlungspfad über Kostengutsprachen stärker steuern.
EFAS ist eine einseitige Reform, die explizit Verschlechterungen für Versicherte, Patienten und Gesundheitspersonal bringt. Sie führt nicht zu einer Entlastung der Prämienzahler, sondern im Gegenteil mit ihr nimmt die Belastung der Haushalte durch Prämien weiter zu.
Dehalb am 24. November 2024: Nein zu EFAS.