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Zürich - Schweiz

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Keine Südstarts geradeaus

Neuer Swiss-Flieger sollte ein Flüsterjet werden – jetzt nerven die «Killerwal»-Geräusche

watson 28.02.2019

«Flüsterjets» sollten die neuen CSeries-Maschinen der Swiss sein. Bei der Landung treten aber Störgeräusche auf, die an Brunftschreie von Orca-Walen erinnern. Anwohner in Zürich und Genf sind sauer.

Die Flughafen-Anrainer in Genf und Zürich fühlen sich verschaukelt. Statt wie angekündigt ein «Flüsterjet» zu sein, machen die Bombardier-CSeries-Flugzeuge der Swiss einen ganz speziellen Lärm. Bei Start und Landung entsteht ein Geräusch, das Brunftschreien von Orca-Walen ähnelt.

So hört sich das Wal-Geräusch der Swiss-CSeries-Flugzeuge an

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Vergangenen November berichtete das US-Nachrichtenportal Bloomberg von den Problemen in Zürich. Swiss und Bombardier erklärten damals, man arbeite daran, die Störgeräusche zu eliminieren.

Der «Orca-Brunftschrei» hallt aber nach wie vor durch die Flughafen-Gemeinden. «Nichts ist seither passiert. Wir haben mehrere Dutzend Beschwerdemails von Anwohnern erhalten», sagt Klaus Stöhlker, Sprecher der Zürcher Stiftung gegen Fluglärm, zu watson. Der Bombardier-«Flüsterjet» sei wegen des ungewöhnlichen Lärms schlichtweg eine «Mogelpackung».

In Genf ist der ungewöhnliche Lärm sogar im Stadtzentrum zu hören, wie ein Twitter-User schreibt. Wenn sich die Bombardier-Jets auf der Startpiste aufreihten, könne man die Killerwal-Geräusche an einem ruhigen Tag überall in der Stadt hören. «Und zwar bei jedem einzelnen der Bombardier-Flugzeuge», so der Twitter-User auf Nachfrage von watson.

Die Orca-Laute der CSeries dürfen noch einige Zeit für Wallungen bei den Anrainern sorgen. Auf Anfrage von watson erklärt die Swiss, der Triebwerkshersteller Pratt & Whitney arbeite weiter an einer Lösung bezüglich «des kurzzeitigen Ansteigens des Geräuschpegels».

Swiss setzt in Genf und Zürich bereits 28 Flugzeuge des Bombardier-Konzerns ein, der auch die neuen Pannen-Doppelstöcker der SBB fabriziert. Jüngst hat Airbus die CSeries-Flugzeugsparte der Kanadier übernommen und vermarktet sie unter der Bezeichnung A220.