«Flüsterjets» sollten die neuen CSeries-Maschinen der Swiss sein. Bei der Landung treten aber Störgeräusche auf, die an Brunftschreie von Orca-Walen erinnern. Anwohner in Zürich und Genf sind sauer.
Die Flughafen-Anrainer in Genf und Zürich
fühlen sich verschaukelt. Statt wie angekündigt ein «Flüsterjet» zu
sein, machen die Bombardier-CSeries-Flugzeuge der Swiss einen ganz
speziellen Lärm. Bei Start und Landung entsteht ein Geräusch, das
Brunftschreien von Orca-Walen ähnelt.
So hört sich das Wal-Geräusch der Swiss-CSeries-Flugzeuge an
Vergangenen November berichtete das US-Nachrichtenportal Bloomberg von den Problemen in Zürich. Swiss und Bombardier erklärten damals, man arbeite daran, die Störgeräusche zu eliminieren.
Der «Orca-Brunftschrei» hallt aber nach wie vor durch die Flughafen-Gemeinden. «Nichts ist seither passiert. Wir haben mehrere Dutzend Beschwerdemails von Anwohnern erhalten», sagt Klaus Stöhlker, Sprecher der Zürcher Stiftung gegen Fluglärm, zu watson. Der Bombardier-«Flüsterjet» sei wegen des ungewöhnlichen Lärms schlichtweg eine «Mogelpackung».
In Genf ist der ungewöhnliche Lärm sogar im Stadtzentrum zu hören, wie ein Twitter-User schreibt. Wenn sich die Bombardier-Jets auf der Startpiste aufreihten, könne man die Killerwal-Geräusche an einem ruhigen Tag überall in der Stadt hören. «Und zwar bei jedem einzelnen der Bombardier-Flugzeuge», so der Twitter-User auf Nachfrage von watson.
Die Orca-Laute der CSeries dürfen noch einige Zeit für Wallungen bei den Anrainern sorgen. Auf Anfrage von watson erklärt die Swiss, der Triebwerkshersteller Pratt & Whitney arbeite weiter an einer Lösung bezüglich «des kurzzeitigen Ansteigens des Geräuschpegels».
Swiss setzt in Genf und Zürich bereits 28 Flugzeuge des Bombardier-Konzerns ein, der auch die neuen Pannen-Doppelstöcker der SBB fabriziert. Jüngst hat Airbus die CSeries-Flugzeugsparte der Kanadier übernommen und vermarktet sie unter der Bezeichnung A220.