Südanflug NEIN!

Zürich - Schweiz

Südstarts geradeaus
Keine Südstarts geradeaus

Neues Abflugregime zu erwarten

07.12.2019

Mit den vom Flughafen Zürich beantragten Südstarts geradeaus ist ein neues Abflugregime zu erwarten, das ausgerechnet über das am dichtesten besiedelte Gebiet der Schweiz im Süden von Zürich führt. Das ist soweit bekannt, aber jetzt ist plötzlich neu von einem Abflugregime mit Jets über weniger dicht besiedeltes Gebiet die Rede.

Die NZZ schreibt in ihrem neuesten Kommentar zum Zürcher Fluglärmindex:

Die Swiss wird ihre Flotte in den nächsten Jahren weiter erneuern. Zudem ist ein neues Abflugregime zu erwarten, das es erlaubt, Jets über weniger dicht besiedeltes Gebiet fliegen zu lassen.

NZZ 06.12.2019

Der Süden und auch die anderen Himmelsrichtungen haben bekanntlich alle Einsprache gegen das neue Betriebsreglement BR2017 gemacht. Dort ist aber nirgendwo die Rede von Jets über weniger dicht besiedeltes Gebiet. Das Gegenteil ist der Fall. Südstarts geradeaus über dicht besiedeltes Gebiet wurden vom Flughafen Zürich beantragt.

Mit dem neuen GPS-Abflugverfahren verspricht man sich eine genauere Routenführung und damit eine Reduktion der Streuung im Kurvenflug. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Südstarts geradeaus sehr viel lauter als die Südanflüge sind und die Reduktion nur ein Bruchteil des neuen Fluglärms kompensieren kann.

Flughafen Zürich und Flugplatz Dübendorf kommen sich gegenseitig in die Quere

Im TA-Interview vom 06.01.2014 sagte Roger Gaberell, Mediensprecher Skyguide:

“Die Anflugroute auf die Piste 34, die Abflugroute der Piste 16 und die Durchstartroute der Piste 14 führen durch den Luftraum des Flugplatzes Dübendorf, sowohl mit der heute bestehenden Linkskurve als auch mit dem angedachten sogenannten Südstart geradeaus. Eine enge Koordination ist also unumgänglich. Gegebenenfalls sind gewisse Einbussen in der Verfügbarkeit von An- und Abflugrouten beziehungsweise in der Kapazität beider Flugplätze die Folge.”

Fünf Jahre später am 28.11.2019 lässt der Bund die Bombe platzen. Wie aus anscheinend heiterem Himmel kommt er plötzlich zur Erkenntnis, man müsse den Luftraum der beiden Flugplätze koordinieren.

NZZ: Es gebe ungelöste Sicherheitsfragen, heisst es sinngemäss in einem Communiqué des Uvek. Luftfahrtexperten des Bundes hätten bis jetzt keine Lösung gefunden, wie sich der Betrieb in Dübendorf so koordinieren lasse, dass der Flugverkehr in Zürich-Kloten nicht eingeschränkt werden müsse. «Eine Reduktion der Kapazitäten beim Flughafen Zürich zugunsten von Dübendorf ist keine Option», betont das Uvek bereits.

Weil der Bund beim Flughafen Zürich keine Kapazitätseinbusse in Kauf nehmen will, gibt es 5 Jahre später beim Flugplatz Dübendorf plötzlich grosse Probleme. Neue An- und Abflugregimes werden deshalb in Dübendorf fieberhaft gesucht! Am Schluss wird trotzdem die Konzession erteilt.

Bisher lief es immer so ab, dass die Bevölkerung nach Monaten oder sogar Jahren von Verzögerung plötzlich vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Das dürfte auch bei den Verhandlungen mit Deutschland nicht anders der Fall sein.

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Die Frage stellt sich nun, was spielt sich genau hinter den Kulissen fern der Öffentlichkeit ab? Was genau und wo auf welcher Stufe wird verhandelt?