02.09.2023 – TeleZüri

Denkbar knapp sagt der Zürcher Kantonsrat Ja zur Verlängerung der Pisten 28 und 32 am Flughafen Zürich. Mit nur vier Stimmen Differenz unterlag die linke Ratsseite, die nun mehr Flüge, mehr Lärm und einen schleichenden Ausbau des Flughafens befürchtet. Die Befürworter hingegen freuen sich und betonen, dass mit dem Pistenausbau nun endlich die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Abflugregimes verbessert werden kann. Die kontroverse Diskussion, heute live im «TalkTäglich».
Gäste
- Hans-Jakob Boesch, Vorstandsmitglied Pro Flughafen und Präsident FDP Kanton Zürich
- Urs Dietschi, Vizepräsident Fair in Air und Zürcher Grüne-Kantonsrat
Kommentar
Urs Dietschi machte es Hans-Jakob Boesch äusserst leicht, seine faulen Ausreden zu widerlegen. Er hat sich in dieser Diskussion als nicht glaubhaft erwiesen. Zu offensichtlich waren immer wieder seine Ausreden.
Spätestens als es um die abendlichen Ostanflüge ging, die der Süden zusätzlich zu den Morgenanflügen wegen der zu kurzen Ostpiste für Landungen von schweren Flugzeugen bei Nässe oder auf Verlangen der Piloten hin häufig auch noch übernehmen muss, kam Urs Dietschi arg in Bedrängnis.
Urs Dietschi behauptete immer wieder, alle schweren Flugzeuge, sogar der A380 könnten schon heute bei allen Wetterbedingungen auf der kurzen Ostpiste 28 landen. Eine Pistenverlängerung sei gar nicht „nötig“. Spätestens nach 2000 m kämen sie zum Stillstand und ausserdem hätte die Ostpiste Querrillen. Aber warum die Abendanflüge dem Ostkontingent zugehörig, dann trotzdem über den Süden landen, konnte er nicht erklären. Er widersprach sich damit gleich selbst!
Bei der Diskussion über die viel grössere Anzahl von Lärmbetroffenen, wenn Abendanflüge wegen der zu kurzen Ostpiste in den Süden umgeleitet werden, brachte Urs Dietschi die bekannte Ausrede der Fluglärmverteiler, das spiele für den Einzelnen keine Rolle. Dazu kam auch noch die bekannte Ausrede mit dem Bürger zweiter Klasse im Osten, was aber alles andere als glaubwürdig klang.
Ausgerechnet als Mitglied der Grünen im Kantonsrat will er nicht einmal den vom Bund und sogar vom Bundesgericht anerkannten Grundsatz „Möglichst wenig Menschen mit möglichst wenig Fluglärm belasten“ akzeptieren, der auch im Umweltschutz-Gesetz enthalten ist.
Den Zürcher Fluglärmindex ZFI stellte er auch noch in Frage, weil dieser nicht nur den Fluglärm, sondern auch noch zusätzlich die Anzahl Lärmbetroffenen berücksichtigt. Das widerspricht natürlich den Partikulärinteressen der Fluglärmverteiler im Osten mit weniger Lärmbetroffenen als der Süden.
Urs Dietsch zeigte sich einmal mehr als notorischer Fluglärmverteiler des Osten, der den Fluglärm mittels Verhinderung der Pistenverlängerungen vom Osten in den Süden abschieben möchte. Das ist nichts anderes, als Florians-Politik. Alle seine faulen Ausreden und Argumente, inklusive die Verknüpfung mit dem Klima sind nur vorgeschoben und dienen einzig und alleine dem Abschieben von Fluglärm in den Süden, aber sehen Sie sich dazu am besten den Film oben selbst an.