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Keine Südstarts geradeaus

Portugal: Das neue Traumziel der Schweizer

Portugal hat sich in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Auswanderungsziele für Schweizer entwickelt.

Das milde Klima, die entspannte Lebensart und die im Vergleich zur Schweiz deutlich niedrigeren Lebenshaltungskosten machen das Land am Atlantik besonders attraktiv.

Immobilienpreise: Noch erschwinglich für Schweizer

Die Immobilienpreise in Portugal sind trotz steigender Tendenz für Schweizer Verhältnisse noch immer moderat. In Lissabon und Porto bewegen sich die Quadratmeterpreise zwischen 3.000 und 6.000 Euro, während sie an der Algarve bei 2.500 bis 4.500 Euro liegen. Im Landesinneren, etwa in der malerischen Douro-Region, sind Immobilien bereits ab 1.000 Euro pro Quadratmeter zu haben. Diese Preisunterschiede von teilweise 400-500% zwischen urbanen Zentren und ländlichen Gebieten bieten Schweizern mit verschiedenen Budgets attraktive Optionen.

Beliebte Regionen: Küste versus Inland

An der Küste führt Lagos an der Algarve die Beliebtheitsskala an – die dramatischen Klippen der Ponta da Piedade und das lebendige Nachtleben ziehen junge Schweizer an. Tavira punktet hingegen mit authentischem Charme und niedrigeren Preisen. Cascais, das „portugiesische Monaco“, lockt wohlhabende Schweizer mit seiner Nähe zu Lissabon und dem mondänen Flair. An der Silberküste begeistert Óbidos mit seiner mittelalterlichen Stadtmauer, während Nazaré durch die spektakulären Riesenwellen weltberühmt wurde.

Im Landesinneren ist das Douro-Tal um Peso da Régua der Geheimtipp für Weinliebhaber – hier kaufen Schweizer alte Quintas (Weingüter) und restaurieren sie liebevoll. Monsaraz im Alentejo verzaubert mit seinen weißgetünchten Häusern und dem Blick über den Alqueva-Stausee. Óbidos (Inland) und die Universitätsstadt Coimbra ziehen kulturinteressierte Schweizer an, die das authentische Portugal suchen, ohne auf urbane Annehmlichkeiten zu verzichten.

Nord-Süd-Gefälle: Kultur und Mentalität

Der Norden Portugals, geprägt von Porto und Braga, gilt als traditioneller und arbeitsamer, während der Süden entspannter und touristischer ist. Verkehrstechnisch ist der Norden durch die Nähe zu Spanien und Frankreich besser an Europa angebunden, während der Süden über den Flughafen Faro internationale Verbindungen bietet.

Meer-Kultur und Tourismus

Anders als oft angenommen, ist das Meer nicht nur für Touristen wichtig – auch die Portugiesen pflegen eine tiefe Verbindung zum Atlantik. Surfen, Fischen und Strandkultur sind fest im nationalen Bewusstsein verankert.

Der wachsende Tourismus beschäftigt jedoch zunehmend das Land. In Lissabon und Porto führen Airbnb-Apartments zu Wohnungsknappheit für Einheimische, während beliebte Küstenorte in der Hochsaison überfüllt sind. Die Regierung reagiert mit Regulierungen, was die Immobilienpreise zusätzlich antreibt.

Für Schweizer bleibt Portugal dennoch ein attraktives Ziel – wer abseits der Touristenströme investiert, findet noch immer ein authentisches und erschwingliches Stück Europa am Atlantik.