Bis zu 250 Millionen Franken sollen in den Ausbau des Flugplatzes Dübendorf investiert werden. Das wichtigste Standbein wird die Business-Fliegerei sein. Doch die umliegenden Gemeinden sind darüber gar nicht erfreut.
Die Business-Fliegerei soll vom Flughafen Zürich nach Dübendorf verlegt werden, das hat der Bundesrat so entschieden. Dagegen laufen die umliegenden Gemeinden jedoch Sturm. Sie fürchten sich vor einer übermässigen Lärmbelastung. Am 26. November steht in den Gemeinden Dübendorf, Volketswil und Wangen-Brüttisellen eine Volksabstimmung an. Die Gemeinden wollen den Flugplatz selbst betreiben, und zwar explizit ohne Geschäfts- und Sportfliegerei. Ob sich der Bund allerdings bei einem Ja von seinem eingeschlagenen Weg abbringen liesse, ist zumindest fraglich.
Ungeachtet dieser Querelen treibt die Flugplatz Dübendorf AG, die vom Bundesrat 2014 den Zuschlag für den Betrieb erhalten hat, ihr Projekt voran. Am Donnerstag haben die Verantwortlichen den Sieger des Architekturwettbewerbs präsentiert. «Der Flugplatz erhält nun allmählich ein Gesicht», sagte Fabio Hausammann, Verwaltungsratspräsident der Flugplatz Dübendorf AG. Sechs Architekturbüros wurden zum Studienwettbewerb eingeladen, die Arbeiten wurden mit je 25 000 Franken entschädigt. Zur Siegerin hat die Jury Meier Hug Architekten auserkoren. Es sei das am besten ausgearbeitete Projekt und gleichsam aus einem Guss gewesen. Besonderes Gestaltungselement ist eine Fassadenverkleidung, die wie ein Rock über das neue Empfangszentrum und das Gastronomiegebäude gestülpt wird. Der an sich simple Grundriss werde mit dieser Hülle aufgewertet, ohne dass dies allzu hohe Kosten verursachte. Ein Dach sowohl über der Zufahrt als auch auf der Seite des Flugfelds wird die hochrangigen Gäste schützen.
Insgesamt soll ein einen Kilometer langer Riegel von mehreren Gebäuden auf der Seite der Überlandstrasse entstehen. Dabei bildet das Empfangszentrum, wo die Fluggäste abgefertigt werden, das Herz des neuen Flugplatzes. Zudem sind mehrere Hangars geplant sowie ein Restaurant, das auch für Veranstaltungen gemietet werden kann. Zudem zieht die Rega in Betracht, ihren Hauptsitz und den Unterhalt ihrer Flugzeuge und Helikopter nach Dübendorf zu verlegen. Die Flugplatz Dübendorf AG wird selbst nur die Geschäftsfliegerei betreiben, an weitere Nutzer will sie Unterbaurechte vergeben.
Die Verantwortlichen rechnen mit einer Investitionssumme von insgesamt 200 bis 250 Millionen Franken, davon entfallen 100 bis 120 Millionen auf die Business-Fliegerei. Der Bund vergibt das Baurecht nur für 30 Jahre, ohne Geschäftsflüge liessen sich deshalb die hohen Investitionen nicht refinanzieren, sagt Geschäftsführer Urs Brütsch. Er spricht von 28 000 Flugbewegungen pro Jahr, wobei 10 000 auf Rega und Luftwaffe entfallen. Im Idealfall soll der neue Flugplatz 2023 oder 2024 in Betrieb genommen werden.