Für den Gemeinderat Maur ist die Stiftung trotz weitgehend abgesicherter Unabhängigkeit der Redaktion, keine ernsthafte Option. Er gäbe damit sein Heft fast vollständig aus der Hand, was sicher nicht in seinem Interesse liegen kann.
Ein Leserbrief in der MP brachte diese Option kürzlich wieder erneut ins Spiel.
Prof. Reich von der Universität Zürich erklärte im Interview mit der Maurmer Post vor einem Jahr, warum er die Stiftung im Vergleich zu den anderen Alternativen wie Privatisierung oder eigenständige Kommission, als wenig erfolgversprechend hält.
Redaktionelle Unabhängigkeit bei einer Stiftung
- Hohe Unabhängigkeit: Prof. Reich erwähnte, dass durch eine Stiftung “die Unabhängigkeit der Redaktion tatsächlich sehr weitgehend abgesichert werden” könnte. Dies ist einer der Hauptvorteile dieser Option.
- Zweckgebundenheit: Eine Stiftung ist an ihren festgelegten Zweck gebunden. Wenn dieser Zweck die Sicherstellung der redaktionellen Unabhängigkeit beinhaltet, bietet dies einen starken Schutz.
- Trennung von der Gemeinde: Als eigenständige juristische Person wäre eine Stiftung strukturell von der Gemeinde getrennt, was die Unabhängigkeit zusätzlich stärkt.
- Stiftungsrat: Die Zusammensetzung und Aufgaben des Stiftungsrats könnten so gestaltet werden, dass sie die redaktionelle Unabhängigkeit schützen und fördern.
- Schwierige Zweckänderung: Da eine nachträgliche Änderung des Stiftungszwecks aufwändig ist, wäre die einmal festgelegte Unabhängigkeit schwer zu untergraben.
- Externe Aufsicht: Stiftungen unterstehen einer speziellen Aufsicht, was zusätzlichen Schutz vor unzulässiger Einflussnahme bieten kann.
Prof. Reich erwähnte auch, dass die Errichtung einer Stiftung allein die Unabhängigkeit der Redaktion nicht automatisch garantiere.
Die konkrete Ausgestaltung der Stiftung, ihrer Organe und Prozesse wäre entscheidend für den Grad der tatsächlichen redaktionellen Unabhängigkeit.
