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Verzicht von Swiss auf A320 Type-Rating senkt Anforderungen für Co-Piloten

Swiss-Sprecher Stefan Vasic behauptet fälschlicherweise, der Verzicht auf ein A320-Type-Rating senke die Anforderungen für Co-Piloten nicht.

Bezug wird auf diesen Artikel genommen.

Swiss passt Zulassung für Co-Piloten an

http://www.20min.ch/finance/news/story/Swiss-senkt-Qualifikation-fuer-Co-Piloten-25103803

Neu können bei der Swiss auch Co-Piloten anheuern, welche die Pilotenschule bei einer anderen Fluggesellschaft abgeschlossen haben.

Die Lufthansa-Tochter Swiss kann ihre Co-Pilotenstellen nur schwer besetzen. Wie Swiss-Sprecher Stefan Vasic auf Anfrage mitteilt, verändert die Fluggesellschaft deshalb die Zulassungsbedingungen für Co-Piloten: «Nebst den Pilotenanwärtern, die bei uns die gesamte Ausbildung absolvieren, stellen wir neu auch Kandidaten ein, die zwar die Grundausbildung bei der Swiss oder einer anderen Airline abgeschlossen haben, aber noch über kein A320-Type-Rating verfügen.»

Die neue Massnahme senkt die Anforderungen an die Co-Piloten laut Vasic nicht: «Die Anpassung ist lediglich die Möglichkeit, sich in diversen Stadien der Ausbildung bei uns als Co-Pilot zu bewerben.»

Die Behauptung von Swiss-Sprecher Vasic ist falsch.

Anforderungen an Swiss Co-Piloten werden gesenkt

Swiss-Sprecher Stefan Vasic liefert den Beweis seiner Falschaussage im zweiten Teil seines Satzes gleich selbst, indem er sich mit verschieden Ausbildungsstadien herauszureden versucht.

Das Fehlen eines A320-Type-Rating heisst konkret, dass dem Co-Piloten noch wichtige Teile in der Ausbildung, im Training und in der Erfahrung auf der A320 (häufigster Flugzeugtyp in Europa) fehlen. Damit werden die Anforderungen und schliesslich auch die Sicherheitsmarge gesenkt, auf die das Bazl sonst so viel wert legt.

Pilotenausbildung – wie geht das …

http://www.airliners.de/warum-airlines-ausbildung-nachwuchspiloten-aviation-management/38952?utm_campaign=readmore&utm_medium=articlebox&utm_source=air

Das Pilotentraining zum Führen von Verkehrsflugzeugen beinhaltet die Grundausbildung (ab-initio-Training), das Training zur Berechtigung einzelner Flugzeugmuster (Type Rating) sowie schließlich das laufende Training und die Fortbildung (Recurrent Training).

Die Grundausbildung schließt mit der Verkehrspilotenlizenz (ATPL) ab, die grundsätzlich zum Führen von Verkehrsflugzeugen als Kapitän oder auch als Co-Pilot berechtigt, mit einer Berufspilotenlizenz (commercial Pilot Licence; CPL), angereichert um die theoretischen Ausbildungsanteile des ATPL oder mit einer Multi-Crew Pilot Licence (MPL). Letztere beide sind zum Einstieg auf den Einsatz als Co-Pilot beschränkt. Auf Grundlage der MPL kann nach bestimmten Mindesteinsatzzeiten und Prüfungen eine Umschreibung zum ATPL beantragt werden. Die Kosten des ab-initio-Trainings belaufen sich in Deutschland derzeit auf rund 70.000 Euro.

Der nächste Schritt in Richtung Airline-Cockpit ist das Mustertraining, das mit einem “Type Rating” abgeschlossen wird, etwa für das Muster Boeing 737 oder das Muster Airbus A319/320/321. Das Type-Rating-Training beinhaltet sowohl theoretische Kurse zur Einweisung auf das Muster als auch aktives Training im Simulator und im Cockpit (einige Starts und Landungen (touch-and-gos) sowie 100 Flugstunden in den Rollen als Kapitän und als Co-Pilot an der Seite eines hierzu lizensierten Trainings-Piloten.

Dieser Ausbildungsabschnitt kann praktisch nur bei oder in enger Zusammenarbeit mit einer Fluggesellschaft erfolgen, da die praktischen Flugerfahrungen allein im Rahmen kommerzieller Flüge erworben werden können. Allein die theoretischen Kurse und das Simulatortraining wird auch von unabhängigen Flugschulen angeboten, die hierfür rund 7000 Euro veranschlagen.

Admin