zürich24 28.10.2023 – Der Streit um den Fluglärm
Der Verein «Flugschneise Süd – NEIN» begeht am Montag, 30. Okt 2023 das 20-jährige Bestehen der Südanflüge. Edi Rosenstein im VFSN-Vorstand stellt die Ziele des Vereins vor und erwähnt insbesondere auch den im SIL enthaltenen, gekröpften Nordanflug.
Am 30. Oktober sind es genau 20 Jahre her, seit am Himmel über dem Pfannenstiel Hochbetrieb in Sachen Flugverkehr herrscht. Zumindest zwischen 5 Uhr 59 und 7 Uhr, aber auch abends.
Doch das genügt naturgemäss, um Leute zu stören. Die Rede ist von 47 000 Menschen, die an übermässigem Flughafenlärm leiden. Beispielsweise in Meilen, Zumikon, in Binz auf der Forch, aber auch in Gockhausen, Schwamendingen, Wallisellen und Glattbrugg.
Grund der sogenannten Südanflüge ist, dass vor 20 Jahren Deutschland nicht mehr einverstanden war damit, dass die meisten Anflüge entgegen einer Verwaltungsvereinbarung von 1984 vom Schwarzwald her abgewickelt wurden. Seither wird um die Verteilung der Flüge gestritten.
Für Edi Rosenstein, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied des Vereins «Flugschneise Süd – NEIN (VFSN)» hat sich die Situation in den letzten 20 Jahren nicht wesentlich verbessert, obwohl die Flugzeuge zum Teil etwas leiser geworden seien: «Trotzdem wird die Bevölkerung im am dichtesten besiedelten Gebiet nach wie vor morgens um 6 Uhr geweckt, respektive abends am Einschlafen gehindert.»
Auch dank dem VFSN seien die geplanten Südstarts nur bei Bise, nicht aber bei Nebel ins Betriebskonzept aufgenommen worden.
Edi Rosenstein
[Siehe TA 28.08.2018 “Jetzt gehts um die Bise”.]
Heute fänden aber viel häufiger Abendanflüge über den Süden statt, teilweise sogar untertags.
Während Dietschi, Kantonsrat (Grüne) und Vizepräsident des Vereins «FAIR in AIR» (vormals Bürgerprotest Fluglärm Ost), die Vielfliegerei per se anprangert und Klimaabgaben auch für die Fliegerei fordert, sieht das der Verein «Flugschneise Süd – NEIN» differenzierter.
«Wir sind für die Verhinderung der Südüberflüge. Dies heisst implizit, dass wir weder gegen die Fliegerei, noch dass wir Klimaschützer sind»
Man widme sich dem Kampf gegen die Südüberflüge.
Dies tue man ohne Anbindung an irgendeine Partei oder sonstige politische Gruppierung.
So würde man uneingeschränkte Nordanflüge selbstverständlich sehr begrüssen, «ebenso wie der machbare gekröpfte Nordanflug».
[Edi Rosenstein meint mit den uneingeschränkten Nordanflügen die Aufhebung der deutschen Luftraumsperre DVO.]
«Je nachdem, wie die Gesamtsituation dann aussehen würde, würden wir unsere Aufgaben und Ziele überdenken und allenfalls anpassen». Eine Auflösung des VFSN sei leider aber so schnell noch nicht in Sicht.
«Gekröpfter Nordanflug» bedeutet eine Anflugvariante mit enger Kurve ausschliesslich über Schweizer Gebiet.
Unabhängig vom Plan des Flughafens, zwei Pisten zu verlängern, rechnen die Flughafenverantwortlichen mit einem spürbaren Anstieg der Flugbewegungen. «Wir gingen und gehen im Moment davon aus, dass wir das Vor-Corona-Niveau 2025 wieder erreichen werden. Im September 2023 lagen die Flugbewegungen bei 96 Prozent des Niveaus von 2019.» Die Passagiernachfrage werde langfristig entlang der Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung zunehmen.
Somit ist klar: Der Flughafen hofft auf ein lineares Wachstum der Flugbewegungen.
Hinweis: Dies ist ein Auszug des vollständigen Artikels.