Der Gasthof “Zum Wilden Mann” war einst nicht nur ein Ort von Geselligkeit und für politische Diskussionen, sondern auch eine Bühne für kulturelle Veranstaltungen. Das Volkstheater fand hier einen ganz besonderen Platz.
Der Gasthof existiert heute leider nicht mehr und wird zu Wohnungen umgebaut. Die Erinnerungen an die Theaterabende aber bleiben, auch wenn es schon eine rechte Weile her ist. Sie sind ein Stück lebendige Dorfgeschichte die uns zeigt, wie wichtig solche kulturellen Ereignisse für das soziale Zusammenleben sind.
Theaterabende
Die Dorfbewohner trafen sich im “Wilden Mann”, um Theaterstücke aufzuführen. Ob lustige Komödien, dramatische Szenen oder traditionelle Stücke – die Bühne im Gasthof war ein Ort der Unterhaltung und Begegnung.
Lokale Talente und Begeisterung
Die Schauspielerinnen und Schauspieler waren Dorfbewohner von Ebmatingen, aber auch von Binz. Sie probten eifrig, um ihre Rollen perfekt zu beherrschen. Die Gemeinschaft unterstützte sie mit Begeisterung und Stolz.
Erinnerungen an unvergessliche Abende
Die Bühne im “Wilden Mann” erlebte viele denkwürdige Aufführungen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer saßen auf Holzbänken, lauschten den Dialogen und tauchten in die Welt der Geschichten ein.
Der Coiffeur im oberen Stock
Abends besuchte gelegentlich ein Coiffeur den Gasthof im oberen Stock. Die Jungmannschaft ließ sich dort die Haare schneiden, während unten in der Wirtsstube die Väter bei einem Bier oder Römer geduldig auf sie warteten. Jassen war ebenfalls angesagt mit Schiefertafel. Nach dem Friseurbesuch gab es üblicherweise einen erfrischenden Sirup. Die berühmten Rössli-Stumpen blieben den Vätern vorbehalten und dienten auch zum Verscheuchen der Brämen beim Heuen.
Die Fasnacht in der Kegelbahn
Ein Höhepunkt im Jahreskalender war die Fasnacht. Die Kegelbahn mit Bar, die nachträglich am Gebäude angebaut wurde, verwandelte sich in einen fröhlichen Treffpunkt. Maskierte Gestalten, ausgelassene Musik und Tanz – der “Wilde Mann” war der Mittelpunkt des Dorflebens.