Südanflug NEIN!

Zürich - Schweiz

Südstarts geradeaus
Keine Südstarts geradeaus

Westanflug soll den Süden entlasten

Landbote 20.02.2014

Die Stiftung gegen Fluglärm fordert Westanflüge, um Südstarts geradeaus zu verhindern. Der Flughafen sagt Nein – wegen der Lägern.

Die Stiftung gegen Fluglärm hat ihren Sitz in Zumikon im Süden des Flughafens. Um die vom Bundesamt für Zivilluftfahrt eingebrachten Südstarts geradeaus zu verhindern, hat die Stiftung nun ein altes Konzept ausgegraben: die Anflüge von Westen. Nach Ansicht der Stiftung könnten damit alle Landungen über Westen oder je nach Wind über Osten abgewickelt werden, also auf der Piste 10/28. Die Starts würden dann praktisch ausnahmslos über die Piste 32 in Richtung Norden erfolgen. Nur der Airbus A380 müsste über die längste Piste 16/34 starten. Der Süden wäre damit vom Lärm so gut wie entlastet.

Die Stiftung argumentiert, dass mit Westanflügen der Zürcher Fluglärm­index eingehalten werden könnte. Mit Zahlen belegt wird dies aber nicht. Berechnungen aus dem Jahr 2002 zeigen sogar: Der Anflug über Baden, Boppelsen und Niederhasli würde mehr Per­sonen belasten als beispielsweise das ­Ostkonzept. Letzteres sieht Landungen von Osten sowie Starts in Richtung Norden vor. Dafür sind Pistenverlängerungen in beide Richtungen notwendig.

Das Westkonzept würde sogar drei Verlängerungen bedingen, da auch die Piste 10 auszubauen wäre. So zumindest stellte es die Arbeitsgruppe fest, welche 2002 das Betriebskonzept für den Flughafen erar­bei­te­te. Die Stiftung gegen Fluglärm will hingegen auf Pistenverlängerungen verzichten. Weil die Piste 10 gegen Kloten hin ansteige, sei eine Verlängerung unnötig. Dies sei 2002 von den Experten übersehen worden.

Skyguide-Studie von 2002

«Landungen nach Instrumentenflugregeln auf der Piste 10 sind wegen der Topografie nicht möglich», sagt Flughafensprecherin Sonja Zöchling Stucki. «Der Hügelzug der Lägern ist im Weg.» Die Stiftung gegen Fluglärm verweist hingegen auf eine Studie der Skyguide von 2002, wonach Westanflüge möglich wären. Skyguide konnte gestern dazu keine Stellung nehmen. 2002 wurde festgehalten, dass Westanflüge nach internationalen Richtlinien theoretisch möglich wären. Das Risiko durch die bis zu 866 Meter hohe Lägern wurde aber als zu hoch eingeschätzt und diese Variante daher verworfen.