Tencents Hunyuan-Large übertraf Meta’s Llama 3.1 in mehreren Tests. “Sie nutzen die Hardware viel besser aus, wegen besserer Software”, sagt Ritwik Gupta vom Berkeley Risk and Security Lab.
Im November 2024 veröffentlichten Alibaba und DeepSeek Reasoning-Modelle, die mit OpenAIs o1-preview konkurrieren können. Im selben Monat präsentierte der chinesische Videospielgigant Tencent Hunyuan-Large, ein Open-Source-Modell, das in mehreren Benchmarks besser abschnitt als führende US-Modelle.
DeepSeek veröffentlichte anfangs Januar 2025 das Modell DeepSeek-R1, das unter den Open-Source-KI-Systemen momentan an erster Stelle liegt.
Der Aufbau leistungsfähigerer KI hängt von drei wesentlichen Faktoren ab:
- Daten
- Algorithmen
- Rechenleistung
Während Daten und Algorithmen global verfügbar sind, sind fortschrittliche Chips schwer herzustellen und können an Grenzen kontrolliert werden. Die Lieferkette für diese Halbleiter wird von Amerika und seinen Verbündeten dominiert.
Die US-Unternehmen Nvidia und AMD haben ein Duopol bei KI-Chips, die nur vom taiwanesischen Unternehmen TSMC mit Maschinen des niederländischen Unternehmens ASML hergestellt werden können.
2022 führte die Biden-Administration Exportkontrollen ein, die den Verkauf modernster Chips nach China verhindern sollten. Doch die Exportkontrollen stießen auf ihr erstes Hindernis, noch bevor sie angekündigt wurden, da Entwickler in China Berichten zufolge bald zu beschränkende Chips horteten.
DeepSeek, der chinesische Entwickler hinter dem KI-Reasoning-Modell DeepSeek-R1, das mit OpenAIs O1-preview konkurriert, baute ein Jahr vor Einführung der Exportkontrollen ein Cluster aus 10.000 bald verbotenen Nvidia A100 GPUs auf. Im November 2024 zeigte sich, dass China diese effektiv nutzt.
Tencents Hunyuan-Large, trainiert mit erlaubten Nvidia H20 GPUs, übertraf Meta’s Llama 3.1 in mehreren Tests. “Sie nutzen die Hardware viel besser aus, wegen besserer Software”, sagt Ritwik Gupta vom Berkeley Risk and Security Lab.
Experte Lennart Heim von der RAND Corporation sagt, dass über das letzte Jahr der US-Vorsprung geschrumpft sei, auch wenn China bei geschlossenen Systemen noch ein Jahr zurückliege. Er erwartet jedoch, dass Exportkontrollen langfristig wirken werden: “Sie treffen hauptsächlich die Menge. Selbst wenn einige beschränkte Chips durchkommen, macht es die reduzierte Anzahl schwieriger, Modelle im großen Maßstab zu trainieren.”
Während die Kontrollen den Zugang zu Spitzenchips einschränken, erlauben sie weiterhin den Verkauf weniger leistungsfähiger Modelle.
Scott Singer vom Carnegie Endowment warnt: “China muss nicht führend sein, um eine Quelle katastrophalen Risikos zu sein.” Er empfiehlt deshalb Gespräche mit China über KI-Sicherheit, da das Land trotz Beschränkungen Fortschritte mache und eines Tages KI mit gefährlichen Fähigkeiten entwickeln könnte. Damit meint er militärische Anwendungen, da hierfür nicht zwingend Spitzenchips benötigt werden.
Quellen
Time 08.01.2025 – How China Is Advancing in AI Despite U.S. Chip Restrictions
Tagesschau.de 13.01.2025 – USA beschränken Ausfuhr von KI-Chips
GitHub 21.01.2025 – DeepSeek-R1