Südanflug NEIN!

Zürich - Schweiz

Südstarts geradeaus
Keine Südstarts geradeaus

Wo bleibt der politische Wille?

Zürichsee-Zeitung 07.09.2019

Trotz expliziter Kenntnis der speziellen Terrorexposition des Südanflugs negiert das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) die Gefahrensituation.

Bern plant wegen der erhöhten Terrorgefahr in Europa, das Bundeshaus vor Terroranschlägen zu schützen. Die veränderte Lageanalyse der Parlamentsdienste führt drei Jahre nach dem folgenschweren Lastwagenattentat von Nizza nun endlich zu entsprechenden Schutzmassnahmen.

Eine Sicherheitsfrage von nicht geringerer Tragweite stellt sich auch für Zehntausende Einwohner in der Zürcher Flughafen-Agglomeration Schwamendingen-Glattbrugg.

Diese wird beim Südanflug auf einer Länge von fünf Kilometern im Tiefflug überflogen und bietet dank Grossstadtanonymität unzählige Unterschlupfmöglichkeiten für Schläferterroristen, die ihre Ziele nach grösstem Schadenpotenzial und hoher Medienpräsenz wählen.

Nicht vorstellbar sind die Folgen eines Abschusses einer Verkehrsmaschine für die unbeteiligte Bevölkerung am Boden. Trotz expliziter Kenntnis der speziellen Terrorexposition des Südanflugs negiert das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) die Gefahrensituation.

Es beschränkt sich bei seinen Risikoanalysen für die Zivilbevölkerung lediglich auf Safety-Argumente. Security-Einschätzungen wie das «Assessment of third party risk around Zürich Airport» vom Juni 2016 werden totgeschwiegen.

Es stellt sich die Frage, ob immer zuerst etwas passieren muss, um einem anstehenden Handlungsbedarf zum Durchbruch zu verhelfen.

Mit Einbezug des Westanflugs könnte die Terrorexposition im Anflug wegen der nur geringen Besiedelung am Südfuss der Lägern um 99 Prozent gesenkt werden.

Eine Option, die viele meteorologisch bedingte operationelle Betriebsvorteile ermöglichen würde.

Dank korrekten Landerichtungen gegen den Wind wäre auch das heute problematische Bisenkonzept und damit das Hauptpotenzial für Verspätungen obsolet.

Mit einem Westanflugkonzept wäre ein sicherer und kreuzungsfreier quasi Parallelpistenbetrieb möglich. Eine Win-win-Situation für Flughafen und Bevölkerung.

Wo bleibt der politische Wille für eine sinnvolle und nachhaltige Aufwertung des Flugbetriebes?

Jean-Pierre Schiltknecht
Zollikerberg

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Dokumente

Assessment of third party risk around Zürich airport (.pdf 5 MB), 17.06.2016
Umsetzung von Sicherheitsmassnahmen im SIL (.pdf 7 MB), 15.09.2016