TA 29.04.2023 – 75 Jahre Flughafen Zürich
Der Flughafen hatte damals nach Eröffnung 1948 drei Pisten: Die Blindlandepiste, die Westpiste und die Bisenpiste. Keine davon ist lang genug. Die kürzeste Startbahn, die Bisenpiste, wird deshalb Ende der 1950er-Jahre ausser Betrieb genommen.
Die anderen beiden Pisten sollen nun verlängert werden, auch zwei Fingerdocks sind geplant. Am 23. Juni 1957 folgt der Schock für die Verantwortlichen: Die Stimmbürger lehnen einen Kredit über 75 Millionen Franken für einen Ausbau des Flughafens ab.
Ausbau folgt auf Ausbau
1958 haben die Stimmbürger im zweiten Anlauf doch noch Ja gesagt zu einem Ausbau des Flughafens – der Kredit ist zuvor auf 48 Millionen Franken abgespeckt worden. Auf die beiden geplanten Fingerdocks wird verzichtet.
Die Westpiste (heute Piste 10/28) wird um 600 Meter auf 2500 Meter verlängert, die Blindlandepiste (heute Piste 16/34) um 1100 auf 3700 Meter. Der abgelehnte erste Kredit hatte Verlängerungen um 1250 respektive 1400 Meter vorgesehen.
Der Flugbetrieb wächst derweil weiter in atemberaubendem Tempo
Und schon wieder ist der Flughafen zu klein. Im September 1970 werden die Stimmbürger erneut an die Urne gerufen, diesmal genehmigen sie 172 Millionen Franken für einen weiteren Ausbau mit immerhin einem Fingerdock im ersten Anlauf. Nach zehn ruhigeren Jahren wird am Flughafen nun wieder wie wild gebaggert.
Neue Piste und ein Fingerdock
Ab 1970 wird der Flughafen zehn Jahre lang zur Grossbaustelle. Pro Tag werden bis zu zwei Millionen Franken verbaut, insgesamt weit über eine Milliarde.
Die wohl auffälligste Neuerung ist die im Volksmund V-Piste genannte Piste 14/32, die 1976 eröffnet wird.
Sie hat gegenüber den bisherigen Landebahnen einen entscheidenden Vorteil: Sie kreuzt sich mit keiner anderen Piste. Die stillgelegte Bisenpiste dient nun nur noch als Rollweg.