Beim neuen Bisenkonzept im Betriebsreglement BR2017 werden die Starts gegen Osten auf Piste 10 vollständig aufgehoben und durch die neuen Südstarts geradeaus auf Piste 16 ersetzt. Der Osten wird entlastet, der Süden neu belastet.
Die neuen Südstarts geradeaus wurden vom Flughafen Zürich, unabhängig von den Pistenverlängerungen, im neuen Betriebsreglement BR2017 beantragt. Nach der Abstimmung über die Pistenverlängerungen im März 2024 wird das BAZL vermutlich schnell, d.h. innerhalb von nur wenigen Monaten im 2024 das neue BR2017 bewilligen. Danach kommt es zu den erwarteten Einsprachen bis vor Bundesgericht.
Der endgültige Bundesgerichtsentscheid zum BR2017 ist in rund 2 Jahren im 2026 zu erwarten. Dann wird es für den Süden mit den neuen Südstarts geradeaus richtig laut!
Bei Bise erfolgen die Südanflüge am Morgen werktags wie bisher von 6.00-7.00. Dann werden sie von den neuen Südstarts geradeaus N1.13A während 14 h von 7.00-21.00 abgelöst. Schliesslich erfolgen ab 21.00 noch einmal Südanflüge bis Betriebsschluss.
Bei Bise Süd (Wind aus Südosten und mit zuviel Rückenwind, um nach Norden starten zu können) kommen die Südstarts geradeaus N1.13A von 6.00 -22.00 zum Einsatz. Die bisherigen Südanflüge 6.00-7.00 fallen weg und werden durch die viel lauteren Südstarts geradeaus ersetzt. Es wird also schon am morgen früh, sehr laut werden im Süden.
Die Gesamtkapazität von Betriebskonzept N1.13A beträgt 81 Flugbewegungen/h, wovon 38 Landungen von Norden her und 43 Starts nach Süden (Südstarts geradeaus) sind. Das heisst auch, alle 1.40 Minuten ein neuer Südstart geradeaus!
Es ist das Betriebskonzept mit der absolut höchsten Kapazität.
Der Flughafen holt sich mit den Südstarts geradeaus zusätzliche Kapazität und nicht mit den Pistenverlängerungen, wie dies von den Gegnern immer wieder fälschlicherweise behauptet wird.
Die Südanflüge am Abend bleiben bei Bise nach den Pistenverlängerungen weiter bestehen. Bei Bise weht der Wind von Osten her und die Flugzeuge können wegen zuviel Rückenwind auf der Ostpiste 28 nicht landen. Die Pistenverlängerungen ändern daran nichts.
Im SIL-Objektblatt sind die Flugbetriebskonzepte in Abhängigkeit von der Wettersituation und dem Tagesverlauf festgelegt. Diese wurden im neu beantragten Betriebsreglement BR2017 von dort übernommen.
Der Flughafen Zürich hat im neuen Betriebsreglement BR2017 wegen dem grossem Widerstand im Süden, keine neuen Südstarts geradeaus bei Nebel, sondern nur bei Bise beantragt. Dies ist wichtig, weil im Winterhalbjahr oft Nebel herrscht. Ob er dies später nicht einmal in einem neuen Betriebsreglement nachholen wird, ist zumindest nicht auszuschliessen. Im SIL-Objektblatt besteht jedenfalls diese Möglichkeit.
Nach den Pistenverlängerungen sind neu Landungen von allen Flugzeugen auch auf der Ostpiste 28 möglich. Die abendlichen Südanflüge, ausser bei Bise entfallen. Bis dann wird es aber noch rund 10 Jahre dauern.
Der Süden erhält durch die neuen Südstarts geradeaus, auch nach den Pistenverlängerungen, erheblich mehr Fluglärm, als bisher. Die wegfallenden Südanflüge am Abend können den Fluglärm, verursacht durch die neuen Südstarts geradeaus, bei weitem nicht kompensieren.
Der Süden unterstützt deshalb die Pistenverlängerungen, um so wenigstens eine teilweise Entlastung von den Südanflügen am Abend, wenn auch erst in ferner Zukunft zu erhalten.
Bis zum Baubeginn der Pistenverlängerungen dauert es noch rund 8 Jahre, d.h. er ist nicht vor 2032 zu erwarten. Bis zur Fertigstellung dauert es dann noch weitere 2 Jahre. Der Süden kann folglich erst in 10 Jahren, also im 2034 mit einer Entlastung von den abendlichen Südanflügen rechnen.