Südanflug NEIN!

Zürich - Schweiz

Südstarts geradeaus
Keine Südstarts geradeaus

Keine Rettung der Swiss auf Kosten der Steuerzahler

StgFl 28.04.2020

Die Swiss ist eine 100%ige Tochtergesellschaft des Deutsche Lufthansa-Konzerns. Entscheidungen werden in Frankfurt bzw. Köln gefällt. Die Geschäftsleitung der Swiss besteht ausschliesslich aus deutschen Managern. Im Verwaltungsrat sitzen zwar ein paar Schweizer, dies wohl vorwiegend aus rechtlichen Gründen, weil die Swiss ihren Sitz in Basel hat.

Über 70% aller Flugbewegungen auf dem Flughafen Zürich werden von Flugzeugen ausgeführt, die zum deutschen Lufthansa-Konzern gehören (Swiss, Lufthansa, Germanwings, Austria, Edelweiss). 

Während der deutschen Sperrzeiten fliegen die Flugzeuge gemäss DVO den Flughafen ZRH von Süden oder von Osten an und belärmen so ca. 300’000 Menschen. Insbesondere am frühen Morgen ab 6 Uhr werden die Anwohner geweckt. Dasselbe am späteren Abend. Die Betriebszeiten am Abend werden nie eingehalten. Immer wird der sog. Verspätungsabbau in Anspruch genommen.
Es sind die mehrheitlich zum Lufthansa-Konzern gehörenden Flugzeuge, welche Lärm machen, nicht der Flughafen. Deshalb ist die DVO nicht haltbar.

Zum Schutz der Anwohner und Betroffenen muss die DVO aufgehoben werden.

Wenn Deutschland nicht einwilligt, ist eine Anflugsperre für deutsche Fluggesellschaften auf ZRH während der deutschen Sperrzeiten zu verfügen.

Swiss parkiert etwa ein Duzend Flugzeuge auf dem Flugplatz Dübendorf, welcher dem Bund gehört. Muss Swiss eigentlich Parkgebühren bezahlen? Wenn ja, wieviel? Hier ist dringend Transparenz zu schaffen. Jeder Automobilist bezahlt Parkgebühren, wenn er auf öffentlichem Grund parkiert. Tut er dies nicht oder parkiert er zu lange, wird er gebüsst.

Die auf Anstoss von Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Couchepin im Jahr 2008 initiierte Lärmstudie, welche 2009 von der beauftragten deutschen Fachfirma vorgelegt wurde, brachte ein für die Süddeutschen vernichtendes Ergebnis. Seither wird die Studie von Deutschland schubladisiert und ignoriert. Ein Update dieser Studie ist nötig, weil die Flugzeuge leiser geworden sind. Es ist zu erwarten, dass das Ergebnis noch mehr zu Ungunsten der Schweiz ausfallen wird.

Die für die Schweizer Wirtschaft wichtigen Flugverbindungen beanspruchen in Kloten nur ca. 20% der Flugbewegungen. Alles andere sind Ferien- und Vergnügungsflüge.

Wenn man den Flugplan anschaut, werden in den Randstunden, in welchen die Anwohner durch Lärm am meisten gestört werden, viele Flüge von und zu Destinationen durchgeführt, welche mit Sicherheit für unsere Wirtschaft nicht relevant sind. Nutzniesser von solchen Flügen sind der Flughafen und die Fluggesellschaften.

Kloten ist zu einem wichtigen Hub des Lufthansa-Konzerns geworden. Die Umsteigepassagiere, welche die Langstreckenflugzeuge füllen müssen, werden eingeflogen. Sie bezahlen keine Flugticketabgabe und fliegen zu teilweise viel tieferen Preisen als die Schweizer Passagiere.

Swissport, die Firma, welche die ganze Gepäcklogistik am Flughafen Kloten abwickelt (Gepäcksortierung, Gepäckstücke auf die richtigen Flugzeuge verladen, Gepäckstücke ausladen und zum Bagage-Claim bringen, Lost & Found etc. etc.), gehört dem chinesischen Konzern HNA. Ursprünglich wurde Swissport von der Swissair gegründet und im Rahmen der Swissair-Finanzkrise zunächst von der britischen Candover übernommen. Es fanden in der Folge mehrere Besitzerwechsel statt. Mitte 2015 wurde Swissport von der französischen Beteiligungsgesellschaft PAI Partners für CHF 2,73 Milliarden an die HNA Group verkauft.
Heute – in der Krise – verlangt Swissport Hilfe vom Schweizerischen Staat. Der Flughafen Zürich bezeichnet Swissport als systemrelevant für den Betrieb des Flughafens. Es stellt sich die Frage, weshalb die Geschäftsführung und der Verwaltungsrat des Flughafens und auch der Bund dies nicht schon früher bemerkt haben, bzw. hätten bemerken und entsprechend handeln müssen.

Besonders störend ist, dass die Swiss vor der Corona-Krise täglich fünf Verbindungen zwischen Stuttgart und Zürich unterhielt. Der erste Kurs von Stuttgart nach Zürich startete um ca. 6 Uhr und erreichte ZRH während der DVO-Sperre.

Der Anflug erfolgte von Süden, wobei zuvor ein Umwegflug von über 70 km geflogen wurde mit entsprechend vermeidbarer Umweltbelastung.

Am Abend war der letzte Flug von ZRH nach Stuttgart um 22.40 Uhr geplant. Mit diesem Flug wurden die Passagiere, welche in Baden-Württemberg wohnen, nach Hause geflogen. Ein Nutzen für die Schweiz resultiert daraus nicht. Es sind aber die Südbadener, welche für die DVO in Berlin politisch durchgeboxt haben und diese noch verschärfen möchten. Dass der Bundesrat so etwas zulasten der eigenen Bevölkerung zulässt, ist ein veritabler Skandal.

Die Frage, wie viele Arbeitsplätze in der Schweiz tatsächlich vom Flugverkehr abhängig sind, wird aktuell breit thematisiert.

Statt der bisher genannten Zahl von 190’000 Beschäftigten, ist neu noch von 67’000 die Rede.

In Zeiten, in denen Nachhaltigkeit grossgeschrieben wird, ist dies eine wichtige Entscheidungsgrundlage.

Der Flughafen, der vom Lufthansa-Konzern dominiert wird, plant für 2030 mit 50 Millionen Passagieren, die über den Flughafen Zürich jährlich reisen sollen. Vor der Corona-Krise wurden jährlich etwa 30 Millionen Passagiere gezählt. Es ist offensichtlich, dass ein solcher Zuwachs nur mit Billigflügen und Massentourismus zu erreichen ist. Dass dies weder nachhaltig noch mit dem Schutz der Umwelt und der Klimaziele vereinbar ist, leuchtet jedem verantwortungsvollen Menschen sofort ein.