Südanflug NEIN!

Zürich - Schweiz

Südstarts geradeaus
Keine Südstarts geradeaus

Referendum gegen Pistenverlängerungen kommt zustande

ZU 31.10.2023 – Flughafen Zürich

Die Gegnerschaft der Pistenverlängerungen am Flughafen Zürich hat genügend Unterschriften für ein Volksreferendum gesammelt.

Bis heute Dienstag blieb Zeit, um 3000 Unterschriften für das Volksreferendum gegen die Pistenverlängerungen am Flughafen Zürich zu sammeln. Nun meldet das Komitee um den Verein Fair in Air, dass es geklappt hat. Es seien rund 5100 Unterschriften zusammen gekommen.

«Das Zustandekommen des Volksreferendums zeigt ganz klar: viele, viele Menschen im Kanton Zürich wollen nicht noch mehr Lärm, noch mehr Schadstoffe und noch mehr Flüge am Zürcher Himmel», lässt sich Kantonsrat Urs Dietschi von Fair in Air in der Medienmitteilung zitieren. «Unsere Sammelaktivitäten, gemeinsam mit den Parteien, waren erfolgreich. Tatkräftig mitgeholfen haben viele Unterstützerinnen und Unterstützer.»

Gegenargumente im Abstimmungsbüchlein

Der Verein hatte nach dem knappen Ja im Kantonsrat zu den Pistenverlängerungen das Referendum ergriffen. Damit wollte Fair in Air laut Medienmitteilung vor allem erreichen, dass die Argumente der Gegnerschaft im Abstimmungsbüchlein enthalten sind.

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage hat allerdings gezeigt, dass eine Mehrheit der Befragten für die Pistenverlängerungen ist. Einen ersten Anhaltspunkt, wo mit besonders viel Widerstand zu rechnen sein könnte, gibt der Blick auf die Zahlen. Die meisten Unterschriften kamen aus der Stadt Zürich. 586 Personen gaben ihre Zustimmung zum Referendum. In der zweitgrössten Stadt im Kanton, in Winterthur, waren es 377. Stark relativiert werden diese Zahlen natürlich aber durch die Bevölkerungsgrösse in den beiden Städten. Daran gemessen, unterschrieben in Zürich nur 0,13 Prozent, und Winterthur 0,32 Prozent.

Insgesamt unterzeichneten in 13 Gemeinden mehr als 100 Personen das Anliegen von Fair in Air. Auffällig ist dabei, dass im Tösstal und im Zürcher Oberland mehrere Gemeinden die Marke von 100 Unterschriften knackten. Aus Effretikon kamen 128, aus Weisslingen 154, aus Zell 221, aus Turbenthal sogar 319. Misst man die Anzahl Unterschriften an jener der Bevölkerung, erzielt Turbenthal mit rund 6,3 Prozent den höchsten Anteil aller Gemeinden.

Im Zürcher Unterland, wo der Flughafen beheimatet ist, erreicht die Ablehnung gegen die Pistenverlängerung in Nürensdorf den höchsten prozentualen Wert. Rund 4,7 Prozent unterschrieben das Anliegen von Fair in Air – oder 270 Personen. Im benachbarten Lindau waren es rund 4,1 Prozent (234 Unterschriften). Ebenfalls mehr als 200 Unterschriften gab es aus Bassersdorf – nämlich 260. Von den Standortgemeinden des Flughafens kamen aus Kloten 237, aus Oberglatt 75, aus Opfikon 35, aus Winkel gerade mal 8 und aus Rümlang 132. In Rümlang hat sich der Gemeinderat zuletzt stark gegen einen Pistenausbau engagiert. Mehr als 100 Unterschriften kamen ausserdem aus Dällikon und aus Dietlikon.

Kommentar

Ein letztes Aufbäumen der Fluglärmverteiler im Osten, aber der Stimmbürger lässt sich trotz aller Scheinargumente der Pistenverlängerungs-Gegner, nicht so leicht über den Tisch ziehen. Die nur marginale Unterschriftenbeteiligung ausgerechnet in der Region der Initianten, sagt alleine schon viel aus.

Wenn schwere Flugzeuge wegen der zu kurzen Ostpiste 28 bei Nässe nicht landen können, wo landen sie dann? Richtig, auf der Südpiste 34!

Das Scheinargument “gar nicht nötig” von Fair in Air gegen die Pistenverlängerungen ist offensichtlich. Damit möchte der Osten die Abendanflüge von sich fernhalten, die der Süden heute zusätzlich zu den Morgenanflügen oft auch noch übernehmen muss.

Der Süden wird gemäss beantragtem BR2017 bei Bise neu mit Südstarts geradeaus belastet und der Osten vollständig entlastet. Starts gegen Osten wird es nicht mehr geben. Es reicht!

Der Osten spielte schon immer mit gezinkten Karten und wird auch dieses Mal bei der Abstimmung über die Pistenverlängerungen verlieren. Der Stimmbürger lässt sich nicht gerne als dumm verkaufen.

Pistenverlängerungen JA!