Am Freitag um 22 Uhr erfolgte ein Südstart geradeaus von Oman Air, Flight WY154 über den dicht besiedelten Süden, obwohl das Betriebsreglement 2017 noch gar nicht bewilligt ist.

Flight WY154, Oman Air um 22:10 (UTC+2h) am Fr 26. Aug 2022.

Die Flugleitung von Skyguide hielt sich in diesem Fall klar nicht an die Bestimmungen. Dies ist jedoch nicht das erste Mal, denn in letzter Zeit wurden abendliche Ostanflüge regelmässig ohne glaubhafte Begründung über den Süden abgewickelt. Auch bei zulässigem Rückenwind im Osten. So wird das Betriebsreglement wegen der mangelnden Flugbetriebsaufsicht zur Makulatur.

Südstarts geradeaus wurden im Betriebsreglement BR2017 vom Flughafen Zürich neu beantragt, dieses muss aber erst noch vom Bundesrat bewilligt werden.

Dagegen werden die Gemeinden im Süden (Fluglärmforum Süd) und der Verein Flugschneise Süd Nein (VFSN) mit Sicherheit Beschwerde bis vor Bundesgericht einlegen.

Fluglärm bei Südstarts geradeaus

Mit Playback (Klick) können bei Flightradar24 die Flughöhen, z.B. Binz 5200 ft (1585 m) und Ebmatingen 5500 ft (1676 m), für Südstarts geradeaus abgelesen werden. Für die Umrechnung gilt: 1 ft = 0.3048 m.

Mit den Ortshöhen Binz (620 m) und Ebmatingen (630 m) ergeben sich dann die Überflughöhen Binz (965 m) und Ebmatingen (1046 m), welche für den Fluglärm schliesslich entscheidend sind.

In der Region Binz – Ebmatingen wird es folglich bei den Südstarts geradeaus mit rund 1000 m Überflughöhe sehr laut werden. Starts sind bekanntlich viel lauter, als Landungen. Die näher zum Flughafen gelegenen Orte wie Gockhausen und Dübendorf sind natürlich noch viel stärker betroffen.

Man beachte auch die 5000 ft – Regel, im Playback gut ersichtlich. Das ist die Flughöhe 1524 m, wo die Flugzeuge ihre gerade Startlinie verlassen und je nach Destination nach links oder rechts abdrehen dürfen. In der Region Binz – Ebmatingen wird der Fluglärm wegen der Kippbewegung der Flugzeuge um ihre Längsachse gegen den Hang gedrückt und zusätzlich verstärkt.

Die ganze Pfannenstielregion wird die neuen Südstarts geradeaus sehr deutlich zu spüren bekommen, zusätzlich noch zu den bereits bestehenden morgendlichen Südanflügen.

Es ist höchste Zeit, sich im Süden zu wehren.