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Zürich - Schweiz

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Keine Südstarts geradeaus

Viel Gegenwind für Bund beim Flugplatz Dübendorf

toponline 21.03.2019

Die Bundespläne für den Flugplatz Dübendorf lösen in der Bevölkerung einen Sturm der Entrüstung aus. Gegen das entsprechende SIL-Objektblatt sind rund 3’700 Stellungnahmen eingegangen – die grosse Mehrheit ist kritisch.

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) hat Mitte Februar das SIL-Objektblatt für das künftige zivile Flugfeld Dübendorf öffentlich aufgelegt. Damit haben Kanton, Gemeinden und die betroffene Bevölkerung Gelegenheit gehabt, sich im Rahmen des Anhörungs- und Mitwirkungsverfahrens zu äussern.

Diese Gelegenheit wurde vor allem von der Bevölkerung und von den Gemeinden genutzt. «Es sind rund 3‘700 Stellungnahmen eingegangen, nur gerade ein paar Dutzend waren nicht von Privatpersonen oder Gemeinden», sagt Bazl-Christian Schubert auf Anfrage von RADIO TOP. Die Privatpersonen haben sich fast durchgehend negativ geäussert zu den Plänen des Bundes, in Dübendorf zivile Aviatik zu betrieben. Auch wurde gefordert, dass die Zahl der Flugbewegungen auf 20‘000 pro Jahr eingeschränkt wird. Geht es nach dem Bund, sind es 28‘600.

Die weiteren Stellungnahmen (von Parteien, Verbänden und Organisationen) haben sich demgegenüber etwa die Waage gehalten, sagt Schubert. Es seien kritische aber auch positive Reaktionen eingetroffen.

Das Bazl wird die Stellungnahmen nun prüfen und gegebenenfalls das Gespräch suchen, sagt Schubert. Ziel ist, dass bis im Herbst ein Bericht für den Bundesrat vorliegt. Dieser kann dann ein Betriebsreglement festsetzen.

Erst dann steht den Gegnern auch der Rechtsweg offen. Angesichts der vielen Stellungnahmen zum SIL-Objektblatt dürfte aber klar sein, dass der Rechtsweg beschritten wird. «Dessen sind wir uns bewusst – schliesslich ist das der Modus operandi im Planungsprozess», sagt Schubert.

Im Jahr 2014 beschloss der Bundesrat, den Militärflugplatz Dübendorf neu als ziviles Flugfeld hauptsächlich für die Geschäftsluftfahrt mit einer Bundesbasis der Luftwaffe zu nutzen und auf einem Teil des Bundesgeländes die Errichtung des Standortes Zürich des Schweizerischen Innovationsparkes zu ermöglichen. Als Betreiberin des zivilen Flugfelds wählte er die Flugplatz Dübendorf AG (FDAG) aus. Ende August 2016 passte der Bundesrat die Sachpläne Infrastruktur der Luftfahrt (SIL) und Militär (SPM) an. Damit schuf er die raumplanerischen Grundlagen für die künftige zivilaviatische Nutzung des Militärflugplatzes Dübendorf.

Im Februar 2017 begann der Koordinationsprozess mit dem Kanton Zürich, den drei Standortgemeinden Dübendorf, Volketswil und Wangen-Brüttisellen, der regionalen Planungsgruppe sowie der künftigen Flugplatzbetreiberin. Dabei zeigte sich bereits, dass die Gemeinden mit der vom Bund vorgesehenen Nutzung des Flugfeldes für die Geschäftsluftfahrt nicht einverstanden sind.