Das Nachtflugverbot am Flughafen Zürich werde zu häufig verletzt, kritisierten die Grünen am Montagvormittag im Kantonsparlament. In einem Vorstoss forderten Sie den Zürcher Regierungsrat dazu auf, weitere Lärmschutzmassnahmen einzuführen.
Kantonsrat Daniel Heierli (Grüne) wies darauf hin, dass die Zahl der Slots kurz vor der Nachtflugsperre so gross sei, dass Verspätungen vorprogrammiert seien. «Der Verspätungsabbau ist fix im Flugplan eingeplant und wird de facto zur Kapazitätserweiterung missbraucht», sagte Heierli im Rat. Auch SP und GLP unterstützen das Anliegen.
Das Nachtflugverbot am Flughafen Zürich
Das Nachtflugverbot am Flughafen Zürich gilt von 23.30 Uhr bis 6 Uhr. Während dieser Zeit sind Flüge nur bei ausserordentlichen Situationen möglich und bedürfen einer Ausnahmebewilligung. In der Zeit zwischen 23.00 Uhr und 23.30 Uhr kann bewilligungsfrei gestartet oder gelandet werden, wenn dies dem Verspätungsabbau dient.
Die GLP betonte zwar, dass das Problem erkannt worden sei. Dennoch: «Der Flughafen hat weitere Slots während dieser halben Stunde beantragt. Neuer Lärm ist also vorprogrammiert», sagte GLP-Kantonsrätin Barbara Schaffner.
«Rundumschlag gegen den Flughafen»
Die bürgerlichen Parteien sehen beim Nachtflugverbot, wie es heute praktiziert wird, keinen Handlungsbedarf. SVP, FDP, CVP und EVP versprachen sich keine neuen Erkenntnisse davon. Die SVP sprach von einem «Rundumschlag gegen den Flughafen.»
Die FDP betonte die Wichtigkeit des Verspätungsabbaus für den Flughafen und verwies auf das Bundesamt für Zivilluftfahrt, welches die Anzahl Slots kürzlich auf dem heutigen Stand eingefroren hat und die Situation noch einmal überprüfen will. Der Kantonsrat lehnte den Vorstoss mit 89 zu 84 Stimmen knapp ab.